Zeit schenken, Glück erleben: Patricia Matthiess´ Ehrenamt bei der Lafim-Diakonie

Engagement, das Leben bereichert: unsere Ehrenamtlichen im Porträt

Am 5. Dezember wurde der Tag des Ehrenamtes gefeiert – ein Anlass, um all jene zu würdigen, die ihre Zeit, Kraft und ihr Herzblut für andere einsetzen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.

Auch bei der Lafim-Diakonie ist das freiwillige Engagement ein unverzichtbarer Bestandteil des Miteinanders. Ob in der Betreuung, Begleitung oder Organisation: Insgesamt 178 Ehrenamtliche bringen bei uns Leben, Wärme und Menschlichkeit in die Einrichtungen.

Doch was bewegt Menschen dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren? Was gibt ihnen dieses Engagement zurück? Wir stellen vier Ehrenamtliche bei der Lafim-Diakonie vor, die von ihren Erfahrungen, ihrer Motivation berichten – und davon, wie das Ehrenamt ihr Leben bereichert. Nach Kathrin Rex aus Brandenburg an der Havel, Imo Quero-Lehmann und Martin Dittmann aus Potsdam freuen wir uns, Ihnen die vierte und letzte Ehrenamtlerin aus unserer Serie vorzustellen: Patricia Matthiess aus Brandenburg an der Havel.

Vom Kinderzimmer in die Kita: Wie Patricia ihre Liebe zu Geschichten neu entdeckt

Das Vorlesen kennt Patricia noch aus den Tagen, als ihre beiden Töchter klein waren. Eine saß rechts, die andere links – gemeinsam tauchten sie tief in die bunten Welten der Kinderbücher ein. Diese innigen Momente prägen sie bis heute. Und nun dürfen auch die Kindergartenkinder in der Kammgarnspinnerei solche Augenblicke erleben.

„Meine Töchter haben noch keine Kinder, aber so langsam kamen bei mir Omagefühle auf – und ich hatte große Lust, meine Freizeit Kindern zu schenken“, erzählt Patricia. Gesagt, getan.

Ein Ehrenamt mit Herz: Vorlesen zwischen Kinderlachen und Hundepfoten

Über die Caritas fand Patricia den Weg in die Kita der Lafim-Diakonie – allerdings mit einer besonderen Bedingung: „Ich habe eine Yorkshire-Hündin Daisy. Sie ist inzwischen 16 Jahre alt und sie begleitet mich überall hin. Das war für die Kitaleitung kein Problem und die Kinder freuen sich immer, wenn Daisy dabei ist.“

Seit drei Jahren besucht die 59-Jährige einmal pro Woche die Kita in Brandenburg an der Havel. Dort liest die „Vorlesefrau“, wie sie liebevoll genannt wird, den Kindern vor – eineinhalb Stunden voller Geschichten, Lachen und Nähe.

Tiergeschichten und Mutmacher: Patricias’ Geheimrezept fürs Vorlesen

Bei der Buchauswahl vertraut Patricia ihrem Bauchgefühl. Ihre Erfahrung: Kinder lieben Geschichten mit Tieren – und am liebsten heimisch. „Auf keinen Fall abstrakte Texte oder Illustrationen, sondern Bücher mit einer Botschaft und klaren Bildern. Mutmach-Geschichten wie Der Löwe in dir oder Bücher über Freundschaften wie Pit und Polli, eine Geschichte von zwei Schmetterlingen.“

Für jeweils 15 Minuten liest sie zwei Kindern jeweils 2 Bücher ihrer Wahl in einer ruhigen Ecke in der Kita vor. So tauchen bei jedem Besuch zwölf kleine Zuhörer in die Welt der Bücher ein. Und manchmal wird ein Lieblingsbuch gleich zweimal hintereinander gelesen – denn Wiederholungen lieben Kinder besonders.

Mehr Zeit fürs Wesentliche: Warum die Brandenburgerin ihre Arbeitszeit kürzte

Um mehr Raum für ihr Ehrenamt zu schaffen, hat die gebürtige Brandenburgerin ihre Arbeitsstunden in einer Berliner Bank reduziert. „Ich komme finanziell gut zurecht, daher war es kein Problem, auf Teilzeit zu gehen, um mehr Zeit für das Ehrenamt zu haben.“

Das Vorlesen ist nicht ihr einziges Engagement: Nach ihrem Umzug von Berlin nach Brandenburg Ende 2021 half sie in einem Verein, der Fahrräder kostenfrei repariert. Und sie hat noch weitere Ideen, Anderen Menschen Freude und Zeit zu schenken – das ist ihre größte Motivation.

Freude schenken, Freude spüren: Ihre Botschaft an alle

Das Ehrenamt gibt auch ihr selbst viel zurück. „Wenn ich in die Kita komme, die Kinder um mich herumspringen, sich freuen, dass ich mit den Büchern und mit Daisy da bin, und wir dann gemütlich sitzen, lesen und erzählen, dann öffnet sich mein Herz und ich bin einfach da.“

Patricia kann diese Erfahrung nur jedem ans Herz legen: „Diese Zeit bereitet mir große Freude – und wenn ich anderen Menschen, in der Kita den Kindern mit meiner geschenkten Zeit eine Freude mache, dann ist das doch wunderbar.“

Patricias’ Wunsch: Mehr Raum für ehrenamtliche Tätigkeit

Sie wünscht sich, dass das Ehrenamt in unserer Gesellschaft einen größeren Stellenwert bekommt – etwa indem Unternehmen ihre Mitarbeitenden motivieren, sich freiwillig zu engagieren, und ihnen dafür Zeit einräumen. „Es geht darum, nicht jegliche Tätigkeit mit Geld aufzuwiegen, sondern gutes Tun für andere – für unser Miteinander. Die Motivation dazu muss aus dem Herzen kommen.“

Und für alle, die Zeit haben, vielleicht im Ruhestand sind und finanziell abgesichert sind, hat sie eine klare Botschaft: „Probiert es aus! Es macht Freude und es macht Sinn. Wenn ich nicht mehr arbeite, werde ich mich noch mehr einbringen – weil ich dann noch mehr Zeit habe.“

Jetzt mitmachen und ein Zeichen für Solidarität setzen!

Das freiwillige Engagement ist ein Ausdruck gelebter Solidarität und Mitmenschlichkeit. Die Ehrenamtlichen der Lafim-Diakonie schenken Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung, die für viele Menschen einen spürbaren Unterschied machen.

Dafür sagen wir von Herzen Danke. Ihr Einsatz bereichert nicht nur das Leben anderer, sondern auch das Gesicht unserer Gemeinschaft. Am Tag des Ehrenamtes möchten wir allen unseren Ehrenamtlichen unsere besondere Wertschätzung aussprechen – und hoffen, dass ihr Beispiel viele weitere inspiriert.

Wir tun gut - das zeigen unsere engagierten und wertvollen Ehrenamtlichen bei der Lafim-Diakonie.

Sie wollen Sie sich ehrenamtlich engagieren?

Informationen zum Ehrenamt und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter www.lafim-diakonie.de/karriere/ehrenamt.