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Ehrenamtler im Porträt: Darum schenkt Martin Dittmann anderen seine Zeit

17.12.2025

Ehrenamtler im Porträt: Darum schenkt Martin Dittmann anderen seine Zeit

Kümmert sich um den Andachtsraum im Emmaus-Haus der Lafim-Diakonie: Martin Dittmann bestuhlt den Raum, bringt die Liedzahlen an und unterstützt beim Transfer der Bewohner:innen aus dem Pflegebereich zum Gottesdienst.

Am 5. Dezember wurde der Tag des Ehrenamtes gefeiert – ein Anlass, um all jene zu würdigen, die ihre Zeit, Kraft und ihr Herzblut für andere einsetzen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.

Auch bei der Lafim-Diakonie ist das freiwillige Engagement ein unverzichtbarer Bestandteil des Miteinanders. Ob in der Betreuung, Begleitung oder Organisation: Insgesamt 178 Ehrenamtliche bringen bei uns Leben, Wärme und Menschlichkeit in die Einrichtungen.

Doch was bewegt Menschen dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren? Was gibt ihnen dieses Engagement zurück? Wir stellen vier Ehrenamtliche bei der Lafim-Diakonie vor, die von ihren Erfahrungen, ihrer Motivation berichten – und davon, wie das Ehrenamt ihr Leben bereichert. Nach Kathrin Rex aus Brandenburg an der Havel und Imo Quero-Lehmann aus Potsdam freuen wir uns, Ihnen den dritten Ehrenamtler vorzustellen: Martin Dittmann aus Potsdam vor.

Liebe, Glaube, Hoffnung – und die Kraft, niemals stehenzubleiben

Seine 87 Jahre sieht man Martin Dittmann nicht an – weder geistig noch körperlich. Mit schnellen, sicheren Schritten bewegt er sich durch die Gänge des Evangelischen Seniorenzentrums Emmaus-Haus in der Eisenhartstraße in Potsdam.

Das Service Wohnen des Evangelischen Seniorenzentrums ist seit Juli 2021 sein Zuhause. Sein größter Stolz sind sein Sohn, seine zwei Enkel- sowie zwei Urenkelkinder. Seit dem Tod seiner Frau vor über 25 Jahren war er in Sachsen-Anhalt allein. Seine Enkeltochter überzeugte ihn schließlich, von Hettstedt in Sachsen-Anhalt nach Potsdam zu ziehen, wo sie selbst lebt.

„Ich bin hierhergezogen, um mich um meine Enkelkinder zu kümmern. Aber der liebe Herrgott hatte anderes mit mir vor“, erzählt er.

Mit Herz und Hingabe: Warum Martin Dittmann für andere da ist

Freude und Zeit hat er zwar für seine Enkel und Urenkel, doch schon kurz nach seinem Einzug wurde Martin Dittmann in den Bewohnerschaftsrat gewählt. Seitdem kümmert er sich um große und kleine Belange der Bewohner.

Vor allem aber kümmert er um den Andachtsraum im Haus, bestuhlt sie und bringt die Liedzahlen an und unterstützt beim Transfer der Bewohner:innen aus dem Pflegebereich zum Gottesdienst. Beim Thema Ehrenamt kommt ihm sein Konfirmandenspruch in den Sinn: „Liebe, Glaube, Hoffnung – aber die Liebe ist die größte unter ihnen“, sagt er.

Denn Martin Dittmann ist überzeugt, dass Menschen geliebt werden, wenn sie selbst zunächst Liebe geben. „Jesus Christus hat gesagt, die Starken brauchen keine Hilfe, sondern die Kranken und Schwachen. Für die möchte ich da sein.“

Energie aus Glauben und Sport – die doppelte Kraftquelle des Seniors

Ehrenamtlich engagiert war er schon immer – als Junge im Knabenchor, später als Trompeter im Kirchenchor. „Schon als junge Menschen sind wir durch Altenheime und Krankenhäuser gezogen, singend und blasend, um das Wort Gottes zu verkünden.“

Auch sportlich war der gebürtige Sachsen-Anhalter stets aktiv. Früher leitete er eine Laufgruppe, wurde noch mit 50 Jahren Bezirksmeister im 4000-Meter-Lauf in Halle an der Saale, lief Marathon, war aktiver Schwimmer und fuhr Rennrad.

„Sport ist für mich ein Ventil, um Sorgen und Nöte wegzudrücken und den Kopf freizubekommen“, sagt er.

Disziplin als Lebenselixier – warum Bewegung für ihn unverzichtbar ist

Das gilt bis heute. Zweimal pro Woche läuft der Potsdamer zehn bis zwölf Kilometer – bei schönem Wetter draußen im Park, bei Regen auf dem Laufband in seiner Wohnung im Emmaus-Haus.

Dazu kommen Gymnastikübungen. Geraucht hat er nie, ein Bier gab es nur gelegentlich in guter Gesellschaft, und eine gesunde Ernährung ist ihm ebenfalls sehr wichtig. Sport zwingt ihn zur Disziplin, betont er.

„Wenn ich geistig fit bleiben will, muss ich etwas tun, meinen Körper stimulieren und motivieren, damit ich für andere da sein kann. Sport ist für mich daher lebenswichtig.“

Vom Konditor zum Unternehmer: Ein Leben voller Disziplin und Demut

Zeit für Sport hat er immer gefunden – während seiner Ausbildung zum Konditor, beim Studium zum Ingenieur für Lebensmitteltechnologie und auch damals, als er nach der Wende einen Backwarenbetrieb mit 140 Mitarbeitern in Hettstedt kaufte, um beruflich neu durchzustarten. „Wir haben Mitteldeutschland beliefert.“

Doch darüber spricht Martin Dittmann nicht so gern. Demut und Zurückhaltung sind ihm wichtiger – Eigenschaften, die er in der Gesellschaft manchmal vermisst. Doch im Emmaus-Haus lebt die Gemeinschaft und der Zusammenhalt. „Wir haben viele Mitbewohner, die in gleicher Weise das Bedürfnis haben, mitzuwirken, um der Nächstenliebe und Fürsorge als Christ, als Menschen gerecht zu werden.

Wenn Worte fehlen, sprechen Tiere – ein bewegender Moment im Ehrenamt

In seiner Zeit im Ehrenamt im Emmaus-Haus hat er sehr oft große Dankbarkeit erfahren. Eine Begegnung ist ihm bis heute im Gedächtnis geblieben, die ihn noch immer bewegt. Eine Bewohnerin sprach nie ein Wort und saß in der Kirche stets mit gesenktem Kopf.

Eines Tages kam ein Therapiehund in die Einrichtung. Martin Dittmann fragte sie, ob er die Decke auf ihren Schoß legen dürfe, damit der Hund zu ihr kommt.

„Plötzlich richtete sie sich auf und lächelte. Zum ersten Mal. Ich hätte weinen können, weil Tiere etwas schaffen, was wir Menschen manchmal nicht können.“

Für andere da sein – warum Ehrenamt für ihn unverzichtbar ist

Martin Dittmann möchte auch weiterhin, dass die Kranken und Schwachen die Möglichkeit haben, den Gottesdienst im Emmaus-Haus zu besuchen, fährt sie im Rollstuhl in die Kirche, damit sie Gottes Wort hören.

„Ein weiterer Motivationsschub für das Ehrenamt ist der Geist des Hauses und die Pflegedienstleitung Frau Brigmann. Da fällt es mir nicht schwer, meine Zeit zu geben.“

Ohne Ehrenamt kann eine Gesellschaft nicht bestehen, ist sich Martin Dittmann sicher. „Wir haben so viele vielschichtige Probleme, die sie nicht allein lösen kann. Die Gesellschaft braucht das Ehrenamt, um überhaupt bestehen zu können.“

Jetzt mitmachen und ein Zeichen für Solidarität setzen!

Das freiwillige Engagement ist ein Ausdruck gelebter Solidarität und Mitmenschlichkeit. Die Ehrenamtlichen der Lafim-Diakonie schenken Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung, die für viele Menschen einen spürbaren Unterschied machen.

Dafür sagen wir von Herzen Danke. Ihr Einsatz bereichert nicht nur das Leben anderer, sondern auch das Gesicht unserer Gemeinschaft. Am Tag des Ehrenamtes möchten wir allen unseren Ehrenamtlichen unsere besondere Wertschätzung aussprechen – und hoffen, dass ihr Beispiel viele weitere inspiriert.

 

Wir tun gut - das zeigen unsere engagierten und wertvollen Ehrenamtlichen bei der Lafim-Diakonie.

 

Sie wollen Sie sich ehrenamtlich engagieren?

Informationen zum Ehrenamt und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter www.lafim-diakonie.de/karriere/ehrenamt.

Lafim-Diakonie

Die Lafim-Diakonie ist ein modernes diakonisches Unternehmen und Komplexträger von Einrichtungen und Diensten für Menschen im Alter, zur Teilhabe und für junge Menschen sowie mit dem Angebot von hauswirtschaftlichen Dienstleistungen.

Rund 3.200 Mitarbeitende leisten in über 30 Städten und Gemeinden jeden Tag Dienst am Menschen - damit ist die Lafim-Diakonie einer der größten diakonischen Arbeitgeber im Land Brandenburg und bildet ein weitverbreitetes Pflege- und Hilfsnetzwerk in der Region.

 

Kontakt:        

Sandra Vedam

Leitung Stabsstelle Unternehmenskommunikation

Tel: 0331 271 87 – 150         

Mobil: 0151 26618853         

E-Mail: svedam@lafim-diakonie.de

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