Schwangerenberatungen protestieren gegen geplante Kürzungen
Gegen geplante Kürzungen bei der Schwangerenberatung haben Mitarbeitende der Immanuel Beratung und Geschäftsführer Andreas Mende am 9. Oktober morgens vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin protestiert.
Protestaktion gegen die geplanten Kürzungen im Gesundheitsbereich – speziell der Schwangerenberatung: Der Berliner Senat hatte ab 2024 Kürzungen von wichtigen Gesundheitsprojekten beschlossen. Dagegen haben Mitarbeitende der Immanuel Beratung und Geschäftsführer Andreas Mende am 9. Oktober morgens vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin protestiert. Anlass war die 2. Lesung des Haushalts im Fachausschuss Gesundheit. Es waren viele Träger vertreten. Gemeinsam setzten sie ein deutliches Zeichen. Mit einem Teilerfolg: Denn selbst wenn der Senat nicht wie ursprünglich geplant 1,5 Millionen Euro weniger für die Schwangerenberatung in den kommenden zwei Jahren ausgibt, drohen den Trägern dennoch gravierende Einsparungen.
Dorit Mauersberger, Fachkoordinatorin der Schwangerenberatung bei Immanuel Beratung, erklärt: „Insgesamt in Berlin haben wir in der Schwangerschaftsberatung seit Jahren 18 Vollzeitstellen weniger, als es eigentlich sein müssten." Die Ratsuchenden kommen aus allen sozialen Schichten, haben unterschiedlichste Fragen zu den Themen Schwangerschaft, Verhütung, finanzielle Absicherung und sämtlichen sozialen Aspekte, die damit einhergehen. Es ist ein sehr großes Fachgebiet, welches abgedeckt werden muss.
Geschäftsführer Andreas Mende sagt dazu: „Die Inflation, gestiegene Energie- und Sachkosten belasten das Budget der Träger enorm.“ Durch die steigenden Kosten wird es zwangsläufig Kürzungen geben. „Wir könnten weniger Leistungen anbieten, die Wartelisten würden noch länger.“ Dies ist vor allem problematisch bei Schwangerschaftsabbrüchen. Es ist gesetzlich festgeschrieben, dass drei Tage vor dem Eingriff eine staatliche anerkannte Beratungsstelle aufgesucht werden muss. Die Träger erhalten allerdings nicht genug Gelder, um den erteilten Auftrag erfüllen zu können. Ohne zusätzliche Spenden wäre die staatlich beauftragte Beratungsleistung nicht möglich.
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