Kämpfen für eine bessere Finanzierung der Sozialarbeit in Berlin
Mit über 80 Mitarbeitenden hat die SozDia Stiftung am 08. November aktiv an der Demonstration der freien Wohlfahrtsverbände in Berlin teilgenommen.
Unter dem Motto "Wichtiger als Du denkst – Freie Träger am Limit" versammelten sich über 4000 Mitarbeitende von Sozialorganisationen vor dem Roten Rathaus und dem Abgeordnetenhaus, um auf die prekäre finanzielle Situation der freien Träger aufmerksam zu machen. Mit bunten, kreativen Transparenten zogen sie lautstark vom roten Rathaus bis zum Abgeordnetenhaus Berlin und wiesen auf ihre Forderungen hin.
Die aktuellen Zahlen sind alarmierend: Laut einer Umfrage mussten bereits 40 Prozent der sozialen Organisationen in freier Trägerschaft bundesweit Angebote und Leistungen einschränken oder ganz einstellen. Andrea U. Asch, LIGA-Federführung und Diakonie-Vorständin, warnte davor, dass der Senat die gestiegenen Sach- und Personalkosten der Freien Träger bisher nicht ausgleicht. "Eine kluge Sozialpolitik stopft nicht notdürftig Löcher, sondern investiert mit wirtschaftlichem Weitblick. Wer heute kürzt, zahlt morgen drauf."
Der Vorstandsvorsitzender der SozDia, Michael Heinisch-Kirch betonte in seiner Rede die dünnen Personaldecken in den Einrichtungen, die es vielen Mitarbeitenden der Stiftung nicht erlaubte, zur Demonstration zu kommen: „Sie müssen zum Teil ganze Einrichtungen alleine stemmen. Sie machen die Kitas, die Familienzentren und andere Angebote für die Menschen in unserem Berlin trotz der Berliner Sparpolitik noch auf.“
Zudem warnte er vor den Folgen der aktuellen Sparpolitik: " Wer so spart, wie jetzt vorgesehen, riskiert die Zukunft der kleinen und großen Menschen in unserer Stadt, und die nächsten Silvesterkrawalle sind vorprogrammiert."
Weiter führt er aus: „Keine und keiner von uns ist hier, um zu meckern oder Verantwortung an die Politik oder sonstwen abzuschieben. Im Gegenteil - Jede und Jeder von uns ist hier, weil wir die Zukunft unserer Stadt gestalten! Wir sind hier, weil wir die Kinder, die Jugendlichen, die Familien, die Hilfsbedürftigen in unserer Stadt kennen. Wir sind hier, weil wir wissen, was die Menschen, die zu uns kommen, brauchen. Und wir sind hier, weil in der Sparpolitik des Senats die wirklichen Bedarfe der Menschen, die unsere Angebote und Leistungen brauchen, nicht vorkommen.“
Die Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften betonten ihre Bereitschaft zum konstruktiven Austausch und, dass sie weiterhin auf die Konsequenzen einer Sparpolitik in Zeiten hoher Sozialbedarfe hinweisen werden. Die Berliner Abgeordneten haben nun die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen und eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen, um das soziale Berlin zu schützen.
Die SozDia Stiftung Berlin und ihre Mitarbeitenden setzen sich weiterhin aktiv für eine angemessene Finanzierung der Sozialarbeit ein. "Die Zukunft der Berliner*innen, die Zukunft Berlins, gibt es nur mit unserer sozialen Arbeit, nicht mit dem Berliner Spar-Haushalt", betonte Heinisch-Kirch.