Innovationsgeist trifft Nächstenliebe
Diakonie verleiht höchste Auszeichnung an wegweisende Projekte in Berlin und Brandenburg
Anlässlich des diesjährigen Jahresempfangs der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erhalten vier diakonische Projekte aus den 1.600 diakonischen Einrichtungen in den drei Bundesländern die Wichernplakette. In Anwesenheit von hochrangigen Vertreter:innen von Politik, Zivilgesellschaft und Kirche schafft dieser Preis Aufmerksamkeit für das Wesen der Diakonie: Neue Wege gehen in schwierigen Zeiten – aus Liebe zum Menschen.
Diakonie-Direktorin Dr. Ursula Schoen: „Johann Hinrich Wichern war ein Pionier der sozial-diakonischen Arbeit im 19. Jahrhundert. Mit der Verleihung der Wichern-Plakette möchten wir den Blick auf innovative Einzelprojekte in der Diakonie richten und so den sozialen Pioniergeist besonders in diesen schwierigen Zeiten stärken und fördern. Ob Patenprojekt für Kinder aus Suchtfamilien, inklusive Ferienfreizeiten, Vorschularbeit für Kinder mit Fluchthindergrund oder innovative Ausbildungskonzepte für Jugendliche im ländlichen Raum: mit der alljährlichen Auswahl machen wir deutlich, dass sich diese zukunftsweisende Kraft für die Gesellschaft in ganz vielfältiger Weise entwickeln kann.“
Preisträger Patenschaftsprojekt „Vergiss mich nicht“, Diakonisches Werk Berlin-Stadtmitte
In Berlin leben ca. 100.000 Kinder in Familien, in denen eines oder beide Elternteile suchtmittelabhängig sind. Sie entwickeln ein 6-fach höheres Risiko für Suchterkrankungen wie Gleichaltrige. Die Patinnen und Paten von „Vergiss mich nicht“ schaffen diesen Kindern und Jugendlichen Woche für Woche temporäre Auszeiten vom suchtbestimmten Alltag.
Das Projekt wird ausgezeichnet als Schnittstelle zwischen Kinderschutz und Suchtprävention. Kinder aus suchtbetroffenen Familien werden gestärkt, indem ihnen langfristig eine feste Bezugsperson zur Seite gestellt wird.
Anna Bandt, Projektleiterin „Vergiss mich nicht“:
"Kinder brauchen Halt, Stabilität und eine verlässliche Umgebung, um sich zu gesunden Menschen entwickeln. In suchtbelasteten Familien ist das häufig nicht gegeben. Das Berliner Patenschaftsprojekt „Vergiss mich nicht“ stärkt diese Kinder, indem es ihnen langfristig eine feste Bezugsperson an die Seite stellt. Das kräftigt die Widerstandsfähigkeit der Kinder und verringert ihr Risiko, später selbst abhängig zu werden.“
Pressekontakt: Christiane Bertelsmann Pressesprecherin Diakonie Berlin Stadtmitte, c.bertelsmann@dwbsm.de | 0170 237 74 68
Preisträger „Seniorenzentrum Willi Kupas, Wittenberge“, Lafim-Diakonie
Schon jetzt fehlen 5.000 Pflegekräfte im Land Brandenburg, in 5 Jahren werden es nach seriösen Schätzungen schon 10.000 sein. Das Seniorenzentrum Willi Kupas in der Prignitz hat im Zuge der neuen generalisierten Pflegeausbildung reagiert und gezeigt, das Innovation auch heißt: die Perspektive wechseln und die ganz konkreten Fragestellungen und Probleme vor Ort in den Blick nehmen. Mit einer freigestellten Praxisanleiterin, hochwertigen Ausbildungsinhalten und Wochen im Voraus stabil festgelegten Dienstplänen bildet die diakonische Einrichtung mittlerweile mehr Azubis aus, als sie selbst benötigt.
Das Projekt wird ausgezeichnet für ein Ausbildungskonzept, das jungen Menschen im ländlichen Raum erfolgreich Perspektive und Orientierung bietet.
Michael Peter Gans, Standortleiter Wittenberge:
„Investitionen, in die Zukunft gehören zum Selbstverständnis der Lafim-Diakonie. Wie können wir eine umsorgende und gute pflegefachliche Betreuung auch in Zukunft leisten, wenn wir die Ausbildung nicht als eine elementare Hauptaufgabe sehen und diese zur Chefsache machen. Wir, im Willi Kupas Haus, leisten einen kleinen Beitrag und möchten die positiven Facetten der Altenpflege sichtbar, erlebbar machen und zeigen, wie wichtig es ist, trotz aller Herausforderungen, sich für eine gute Pflege und Ausbildung stark zu machen.
Pressekontakt: Michael Holzhauer, Stabsstelle Unternehmenskommunikation Lafim-Diakonie, mholzhauer@lafim-diakonie.de | 0170 213 79 56
Preisträger „Jona’s Vorschulprojekt“, Stiftung Jona
„Jona‘s Vorschulprojekt“ ist seit 2015 glänzendes Beispiel für gelingende, wissenschaftlich fundierte Willkommenskultur, die wir jetzt mehr denn je brauchen. Mit der evangelischen Hochschule Berlin hat die Stiftung ein einzigartiges Konzept für Kinder mit Fluchthintergrund entwickelt: Sie lernen morgens im Unterricht und im bunten Nachmittagsprogramm des 365 Tage im Jahr geöffneten Haus Jona spielerisch die deutsche Sprache. Gleichzeitig helfen Ihnen die Pädagog:innen dabei, ein Sprache für ihre Erlebnisse zu finden, sich zu öffnen, ihre Seele etwas zu erleichtern. In einem klar strukturierten Rahmen werden sie in Ihrer Entwicklung gefördert und fassen Vertrauen zu ihrem neuen zu Hause – professionell, persönlich, liebevoll und achtsam.
Die Auszeichnung erfolgt für ein wissenschaftlich begleitetes Vorschulkonzept, das den kleinsten Geflüchteten zeigt, wir nehmen Euch an wie Ihr seid und machen Euch bereit für eine gute Zukunft.
Prof. Dr. Angelika Bier, Vorständin der Stiftung Jona:
„Sprache stiftet Gemeinschaft, gibt Orientierung, prägt die Persönlichkeit. In „Jona’s Vorschulprojekt für geflüchtete Kinder“ erleben Kinder mit Fluchthintergrund eine spielerische, auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Sprachförderung. Wir begleiten die ganze Familie bis zur erfolgreichen Einschulung der Kinder. Dabei schaffen wir Räume des Austauschs mit Familien „von hier“. So lernen die Kinder die Sprache nicht nur – sie „leben“ sie und erleben auf diese Weise den Zugang zu Gemeinschaft, zu Bildung und zu einem Leben mit Zukunftsperspektive!“
Pressekontakt: Christina Dietrich, Stiftungsreferentin Stiftung Jona, buero@stiftung-jona.de | 030 882 14 18
Preisträger „ferien inklusiv“, Stephanus-Stiftung
2019 hat die Stephanus Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport das Förderprojekt „ferien inklusiv“ entwickelt. Ihr Ziel: Alle Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 21 Jahren sollen im Land Brandenburg an einer Ferienfreizeit teilnehmen können – unabhängig von einer Beeinträchtigung. Trotz Pandemie und zahlreichen abgesagten Ferienfahrten hat sich das Projekt in Brandenburg in den vergangenen vier Jahren bei vielen Anbieter:innen beliebt gemacht. Die Förderperiode wurde nun erstmalig auf zwei Jahre verlängert. In einem unkomplizierten Online-Antragsverfahren können die Veranstalter großzügige finanzielle Unterstützung erhalten. Und damit möglichst viele junge Menschen die inklusiven Touren erleben können, wird der 2-Tages-Workshop zum / zur Integrationshelfer:in immer häufiger gebucht.
Die Auszeichnung erfolgt für ein Projekt, das neue Maßstäbe in der inklusiven Feriengestaltung für Kinder und Jugendliche setzt.
Celina Wöller, Projektkoordinatorin von ferien-inklusiv, einem Projekt der Stephanus gGmbH:
„Wir möchten, dass Kinder und Jugendliche, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, ganz einfach an inklusiven Ferienangeboten teilnehmen können. Das ist leider noch nicht selbstverständlich. Mit dem Programm „ferien-inklusiv“ erhalten Veranstalter von inklusiven Ferienangeboten im Land Brandenburg schnell und einfach Fördermittel. Damit können Betreuerinnen und Betreuer auch an kostenlosen Weiterbildungen teilnehmen. „Ferien inklusiv“ bedeutet: gelebte Vielfalt und Teilhabe für alle - dafür setzen wir uns ein. ferien-inklusiv wird durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gefördert.“
Pressekontakt: Sabine Schmidt, Bereichsleiterin Kommunikation und Marketing Stephanus-Stiftung, sabine.schmidt@stephanus.org | 0151 40 66 46 85
Weitere Infos: www.diakonie-portal.de/wichernplakette und www.diakonie-portal.de/wichernplakette/2024
Pressekontakt Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
030 820 97 110
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