Gesundheitsministerin Müller besucht Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben
Guben, 06.06.2025
Gesundheitsministerin Müller besucht Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben - Krankenhaus und alle Arbeitsplätze gesichert

Die Geschäftsführung des Diakoniekrankenhauses Naëmi Wilke begrüßte heute die brandenburgische Gesundheitsministerin Britta Müller. Sie informierte sich über die Entwicklung des Krankenhauses, das nach erfolgreich abgeschlossenem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung nun zum Unternehmensverbund Diakonissenhaus Teltow gehört.
Die Ministerin sprach mit der Geschäftsführung und Mitarbeitenden des Diakoniekrankenhauses Naëmi Wilke Guben. Sie erklärte: „Für die Bevölkerung und für die 350 Beschäftigten ist der Trägerwechsel eine sehr gute Nachricht. Mit der Übernahme durch das Diakonissenhaus Teltow sind der Krankenhausstandort und alle Arbeitsplätze gesichert. Dass das Diakoniekrankenhaus aus der Planinsolvenz erfolgreich herausgekommen ist, ist ein bedeutender Meilenstein, auf den alle stolz sein können. Der Krankenhausbetrieb konnte während der gesamten Sanierungsphase ohne Einschränkungen fortgeführt werden. Das Krankenhaus leistet sehr gute Arbeit und ist fester und unverzichtbarer Bestandteil unseres Krankenhausplans. Das Land hat in den letzten Jahren durch eine zielgenaue Planung mit der Orthopädie, der Schmerzbehandlung und der Gastroenterologie die Grundlage für nachhaltige Versorgungsschwerpunkte hier geschaffen. Dies war eine Grundlage für die erfolgreiche Umstrukturierung in Guben.“ Sie lobte auch die Bemühungen der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung und meinte: „Sie haben den richtigen Blick zum Nachbarn.“
Lutz Ausserfeld, Kaufmännischer Vorstand des Diakonissenhaus Teltow, sagte: „Mit dem Wechsel des Gubener Standorts in den Unternehmensverbund Diakonissenhaus Teltow kann ein bedeutendes Versorgungsangebot diakonischer Prägung fortgesetzt werden. Das bereits Erreichte soll fortgeführt werden. Schließlich gehört gerade in strukturschwächeren Regionen die Weiterentwicklung mit differenzierten und sektorenübergreifenden Angeboten die Zukunft. Das geht nur in vertrauensvoller Zusammenarbeit in der Region, mit Krankenkassen und Gesundheitsministerium und da ist in Guben bereits viel erreicht worden.“
Andreas Mogwitz, Geschäftsführer des Krankenhauses, erklärte: „Das Land Brandenburg hat uns immer durch zielgenaue Planung als auch durch unbürokratische Begleitung im Sanierungsverfahren intensiv unterstützt, so dass wir auf das neue Kapitel der Krankenhausreform optimal vorbereitet sind.“ Er betonte außerdem die Relevanz der Zusammenarbeit und Vernetzung der medizinischen Einrichtungen in der Region und darüber hinaus. Die Telemedizin könne hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Den Erhalt des Krankenhauses begrüßten auch Michael Koch, Sozialdezernent Landkreis Spree-Neiße und Gubens Bürgermeister Fred Mahro. Dabei gab es viel Anerkennung für die bereits vollzogenen Strukturveränderungen und für die Mitarbeitenden, die ihre Arbeit trotz mancher Sorgen professionell und mitfühlend an den Patienten geleistet haben.
Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung ist erfolgreich abgeschlossen: Im September 2024 musste das Naëmi-Wilke-Stift Guben, eine kirchliche Stiftung in der Selbständigen Evangelisch Lutherischen Kirche (SELK), beim Amtsgericht ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragen, bereits acht Monate später kam die gute Nachricht: Der Krankenhausbetrieb und das Medizinische Versorgungszentrum wechseln zum Unternehmensverbund Diakonissenhaus Teltow. Das Haus mit 350 Angestellten startete am 1. Mai als neu gegründetes Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben gGmbH. Der Unternehmensverbund Diakonissenhaus Teltow betreibt bereits Krankenhäuser an den Standorten Luckau, Ludwigsfelde, Frankfurt (Oder) und Halle (Saale).
Hintergrund
Das Gubener Krankenhaus ist ein Haus der Grundversorgung im Versorgungsgebiet 4 (Lausitz-Spreewald). Es gehört seit dem 1. Mai 2025 zur neu gegründeten Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben gGmbH. Und das Diakoniekrankenhaus wiederum ist jetzt Teil des Unternehmensverbundes Diakonissenhaus Teltow. Vorher war das Naëmi-Wilke-Stift, eine kirchliche Stiftung, der Träger.
Das Diakoniekrankenhaus ist ein Sicherstellungshaus, das die kontinuierliche Grundversorgung und die Sicherstellung von Gesundheitsdienstleistungen für die Bevölkerung in der Region gewährleistet. Es verfügt laut Krankenausplan über 161 Plan-Betten und drei medizinischen Abteilungen: Orthopädie, Chirurgie mit Gefäßchirurgie und Innere Medizin.
Das angegliederte „EndoProthetikZentrum“ ist seit vielen Jahren ein regionales Kompetenzzentrum für künstliche Hüft- oder Kniegelenke bzw. Schultergelenke. Jährlich werden mehr als 600 Hüft- oder Kniegelenke implantiert. Hinzu kommen circa 60 Operationen, in denen ältere Endoprothesen ausgewechselt werden. Im Januar 2022 wurde am Naëmi-Wilke-Stift in Guben das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und -therapie eröffnet. Seit 2023 ist das „EndoProthetikZentrum“ auch für den Bereich „Schulter” zertifiziert. Besondere Aufmerksamkeit gilt im Zentrum den modernen minimal invasiven und mikrochirurgischen Behandlungstechnologien.
Das jetzige Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke geht auf eine Privatstiftung des Gubener Hutfabrikanten Friedrich Wilke im Jahr 1878 zurück. Aus dem damaligen kleinen Kinderkrankenhaus mit 14 Betten ist inzwischen ein modernes Krankenhaus geworden, das einen maßgeblichen Pfeiler der regionalen Gesundheitsversorgung darstellt. Zudem gehört das Krankenhaus zu den größten Arbeitgebern der Region.
Die Stiftung selbst bleibt weiterhin bestehen. Ihr gehören ein Kindergarten, eine Ehe- und Familienberatungsstelle und eine Diakonie Sozialstation mit Palliativversorgung an.