„Auf der Straße zu leben, ist immer gefährlich.“
Diakonie und Frank Zander fordern ganzjährig mehr Hilfen für Wohnungslose
Gemeinsam mit Diakonie-Direktorin Dr. Ursula Schoen hat der zweifache Bundesverdienstkreuzträger Frank Zander heute eine diakonische Hitzehilfeeinrichtung besucht. In der Zehlendorfer Paulus-Kirche haben sie für die "Aktion Warmes Essen" der milaa gGmbH Wasser und Sonnencreme verteilt und einen Spendenscheck in Höhe von 3.000-, EUR aus Mitteln der Spendenaktion „Frank hilft!“ und der Diakonie-Kollekte übergeben. Ihre Botschaft: Hitzehilfe ist lebenswichtig. Berlin braucht eine ganzjährige "Witterungshilfe" mit einer echten, gut finanzierten Rahmenplanung des Landes Berlin. Denn auf der Straße zu leben, ist immer gefährlich.
Dr. Ursula Schoen, Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz: "Es ist gut, dass der Senat nun auch die Hitzehilfe in den Fokus nimmt, aber der tägliche Überlebenskampf im öffentlichen Raum orientiert sich nicht an Jahreszeiten. Jetzt braucht es ein Weiterdenken in Richtung ganzjähriger Witterungshilfe. Denn auch im Frühling und Herbst ist es für obdachlose Menschen in Berlin gefährlich, auf der Straße zu schlafen. Wenn wir Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 beenden wollen, muss Berlin für alle Notübernachtungen und weiterführende Hilfen mehr Geld in die Hand nehmen. Obdachlose Menschen müssen ganzjährig die Möglichkeit haben, tagsüber und auch nachts in sicheren Einrichtungen zu verweilen und ihre Sachen aufzubewahren. Es braucht festes Personal für die ganzjährige Unterstützung bei Hitze und Kälte. Es braucht vor Ort sozialpädagogische Fachkräfte, die den Übergang in ein geregeltes Leben ermöglichen. Das können unsere Ehrenamtlichen nicht alleine schaffen!“
Frank Zander: „‘Klar, das ist wichtig, das mach ich doch gerne!‘ Das war meine spontane Reaktion, als die Diakonie mich fragte, ob ich denn auch zur Sommerzeit eine Berliner Hilfsaktion für Wohnungslose persönlich unterstützen möchte. Denn auch wenn unser alljährliches Weihnachtsfest für obdachlose und bedürftige Menschen im öffentlichen Fokus steht, so unterstützen meine Firma, meine Familie und ich bereits seit langem auch ganzjährig andere Einrichtungen und soziale Projekte der Stadt. Es ist also selbstverständlich für mich, diese tolle Aktion zu unterstützen, um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, den Ärmsten der Armen nicht nur im Winter zur Seite zu stehen. Wenn Hilfe gebraucht wird, bin ich da.“
Jan Dreher, Geschäftsführer milaa gGmbH: „Bedürftige Menschen benötigen ganzjährig unsere Hilfe! So ermöglicht die Ev. Paulus-Kirchengemeinde in Kooperation mit der milaa gGmbH bereits seit 2021 eine ganzjährige Öffnung der ‚Aktion Warmes Essen‘. Auch unsere gut 25 Ehrenamtlichen ziehen mit und geben an drei Tagen der Woche Essen und Getränke aus. Im Schnitt nutzen pro Termin bis zu 70 Personen das Angebot. Viele von unseren Gästen sind von Altersarmut betroffen, suchen Gesellschaft und Anschluss. Aber auch das niedrigschwellige Angebot der Sozialberatung wird genutzt sowie Kleiderkammer und Büchertisch. Solche Angebote sind wichtig, aber sie müssen auch finanziert sein. Wir erhalten vom Bezirksamt eine Zuwendung für die Projektleitung, aber die Kosten unter anderem für das Essen sind komplett über Spenden finanziert – und das seit 30 Jahren.“
Als Dankeschön für die vielen Helferinnen und Helfer feiert die milaa gGmbH mit der Gemeinde am 09.10.2023 das 30-jährige Jubiläum im und vor dem Gemeindehaus in Zehlendorf. Und wird von den Erfolgen der diesjährigen Hitzehilfe berichten.
Die Mitgliedseinrichtungen der Berliner Diakonie betreiben unter anderem 5 von 6 Beratungsstellen, 6 von 13 Tagesstätten und 6 von 9 Tagesstätten für Wohnungslose sowie 1.300 Plätze für Betreutes Wohnen nach § 67 SGB XII im Land Berlin.
Hintergrund: Frank Zander und die Diakonie
Die Diakonie Berlin unterstützt Frank Zanders´ Engagement für die wohnungslosen Menschen in Berlin von Beginn an intensiv und ganz konkret. Dazu gehört zum einen die vollständige Spendenverwaltung. Zudem übernimmt der Landesverband gemeinsam mit diakonischen Trägern wie den Johannitern die organisatorische Logistik rund um die Feier im Estrel Hotel. Weiterhin steht die Diakonie mit ihrer Fachexpertise Frank Zander bei Auswahl und Abwicklung der Förderung von Weihnachtsfeiern diverser Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe und anderen Projekten zur Seite. Dazu zählen…
- Mobiles Minibad für die Kältehilfenotübernachtung der Johanniter
- Rambler Backpack: ein Rucksack für obdachlose Menschen
- neue Küche für die Wohnungslosentagesstätte am Wassertor
- Übernahme anteiliger Kosten für den Kältebus der Stadtmission
- Organisation der Verteilung von Bekleidungs- und Weihnachtsbaumspenden
- Hilfsfonds für Wohnungsnotfälle
- Wärmecafé für Frauen der Korneliusgemeinde
- Geschirrspüler, Waschmaschinen und Trockner für diverse Einrichtungen für obdachlose Menschen
- Fußboden Notübernachtung Franklinstraße (in Umsetzung)
- Einrichtung für neue Trägerwohnungen DW Stadtmitte (in Umsetzung)
Hintergrund: Milaa gGmbH | Aktion Warmes Essen
Milaa gGmbH | Für Kinder, Jugendliche, Geflüchtete und Wohnungslose in BerlinBerlinweit betreut und berät der Milaa gGmbH. Menschen jeden Alters und in unterschiedlichen Lebenslagen. Die Mitarbeiter*innen sind Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Erzieher*innen, Student*innen, Verwaltungsangestellte, Haustechniker*innen und viele viele mehr. Jeden Tag sorgen sie dafür, dass die milaa für eine nachhaltige Hilfe und Betreuungsleistung steht.
Aktion Warmes Essen | Aktion Warmes Essen in der Paulus-Kirche Zehlendorf
Montags, mittwochs und freitags von 12 bis 13.30 Uhr werden im Saal der Paulus-Kirche Zehlendorf warme Mahlzeiten ausgegeben. Das Angebot richtet sich an wohnungslose Menschen und/oder Menschen mit geringem Einkommen. Das ökumenische Projekt wurde bereits 1993 von der Paulusgemeinde ins Leben gerufen. Das Angebot der Aktion „Warmes Essen“ bietet über die warme Mahlzeit hinaus seelsorgerische Gespräche mit der Gemeindepfarrerin und soziale Beratung.
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