35 Jahre Kirchliche TelefonSeelsorge in Berlin
Seelische Care-Arbeiter:innen werden in der Marienkirche geehrt
Vertreter:innen der Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Berliner Landespolitik feiern mit der Kirchlichen TelefonSeelsorge Berlin und ihren Ehrenamtlichen am 20. Januar 2024 das 35-jährige Bestehen des Angebots.
Die Kirchliche TelefonSeelsorge ist ein 24-Stunden-Notruf für die Seele und hat allein im vergangenen Jahr 25.000 Anrufe aus Berlin entgegengenommen (38.000 in Berlin und Brandenburg). Die aktuell 160 ausgebildeten ehrenamtlichen Telefonseelsorger:innen (340 in Berlin und Brandenburg) hören zu, spenden Trost, zeigen Möglichkeiten auf oder vermitteln an passende Hilfsangebote. Die Kirchliche TelefonSeelsorge unterstützt darüber hinaus auch russisch- und hebräischsprachige Hotlines und arbeitet eng mit der TelefonSeelsorge für muslimische Menschen zusammen. Am 20. Januar wird dieses langjährige bürgerschaftliche Engagement in der Marienkirche gewürdigt. Einige Ehrenamtliche werden das diakonische Kronenkreuz verliehen bekommen und Staatssekretär Oliver Friederici als Vertretung des Regierenden Bürgermeisters und die Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, CDU und SPD ehren die Arbeit der TelefonSeelsorge in ihren Grußworten.
Dr. Ursula Schoen, Direktion der geschäftsführenden Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz: „Unsere Ehrenamtlichen der kirchlichen Telefonseelsorge sind wahre seelische Care-Arbeiter:innen, die rund um die Uhr für jeden und jede da sind. Wir legen großen Wert darauf, dass die Ehrenamtlichen selbst gut mit möglichen Belastungen sowie mit den sich über die Jahre wandelnden Krisenthemen in den Gesprächen umgehen können. Darum setzen wir seit den Anfängen der Telefonseelsorge auf ein sehr umfangreiches Aus- und Fortbildungsprogramm und eine intensive und professionelle Begleitung der Ehrenamtlichen. Wir bedanken uns besonders für die Erhöhung der Finanzierung durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. So konnten wir in in schwierigsten Zeiten die Geschäftsstelle personell aufstocken und unsere hohen Standards in der Begleitung der Ehrenamtlichen durch qualifiziertes Fachpersonal aufrechterhalten.“
Prof. Dr. Ulrike Kostka, Diözesancaritasdirektorin, Vorstandsvorsitzende Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V.: „Mich beeindruckt an der Kirchlichen Telefonseelsorge besonders, dass sich Menschen ehrenamtlich anderen Menschen einfach zur Verfügung stellen - ihnen Zeit und Gehör schenken. Tag und Nacht. Einander zuzuhören, das ist einer der wichtigsten Dinge in unserer Gesellschaft. Die Unterstützung der Kirchlichen Seelsorge ist einer der besten Investitionen, die ich mir vorstellen kann. Wenn Menschen verzweifelt sind, kann der Griff zum Telefon wieder Hoffnung in ihr Leben bringen. Ohne, dass Hilfesuchenden erklären müssen, wer sie sind. Niederschwelliger geht es nicht. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.“
Erzbischof Dr. Heiner Koch, Erzbistum Berlin: „Reden ist Silber, Zuhören ist Gold. Die Leitung zur Telefonseelsorge ist für viele Menschen ein wichtiger und oft genug der einzige oder letzte Kontakt zu einem offenen Ohr. Welch unschätzbares Geschenk machen Ehrenamtliche Tag für Tag und Nacht für Nacht durch ihr Zuhören! Von Herzen sage ich Vergelt’s Gott! Danken will ich auch der Telekom, die diesen Kontakt von der technischen Seite kostenfrei ermöglicht.“
Bischof Dr. Christian Stäblein, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz:
„Ich gratuliere zu 35 Jahren Telefonseelsorge – und bin im wahrsten Sinne heilfroh, dass es sie gibt. Man kann kaum überschätzen, wie wichtig es ist, dass Menschen mit ihrem Ohr für Menschen da sind, die in Not sind. Die Menschen der Telefonseelsorge hören zu, hören hin, hören an, Tag und Nacht. Reden und auch mal gemeinsam, schweigen mit denen, die in dem Moment darauf angewiesen sind. Mit Menschen-freundlichkeit und hoher Professionalität, mit ihrem Glauben und mit der Kraft des Geistes ist Telefon-seelsorge verlässlicher Anker dann und da, wo die Wände und Mauern des Lebens verschlossen scheinen. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der kein Ohr mehr hört. So ist die auskömmliche Finanzierung immer wieder unser aller Aufgabe. Ich danke allen, die sich hier engagieren für Einsatz, für Mut, für Ohr und Kraft, für Hoffnung und Trost.“
Wer sich für die ehrenamtliche Mitarbeit bei der TelefonSeelsorge interessiert, findet ausführliche Informationen dazu unter www.ktsbb.de. Die Kirchliche TelefonSeelsorge ist 24 Stunden erreichbar, kostenlos unter den Rufnummern 0800 111 01 11 und 0800 111 02 22.
Vorstellungsvideo Kirchliche Telefonseelsorge Berlin-Brandenburg: https://youtu.be/lIgqTHXZk3Y
Hintergrund Kirchliche TelefonSeelsorge Berlin-Brandenburg
Die Kirchliche TelefonSeelsorge Berlin-Brandenburg ist eine ökumenische Einrichtung in ökumenischer Trägerschaft. Getragen vom Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. (geschäftsführender Gesellschafter), dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V., der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, dem Erzbistum Berlin und den Evangelisch Freikirchlichen Gemeinden. Die Kirchliche TelefonSeelsorge Berlin und Brandenburg ist an den Standorten Berlin, Frankfurt (Oder), Cottbus und Potsdam aktiv. Die Kirchliche Telefonseelsorge wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin und durch das Land Brandenburg.
Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
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