Die Wichernplakette ist die höchste Auszeichnung der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und wird seit 1991 jährlich für herausragendes Engagement und Einsatz für den Nächsten verliehen. Die Plakette wurde von der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen in limitierter Anzahl für das DWBO gefertigt.
„Johann Hinrich Wichern war ein Pionier der sozial-diakonischen Arbeit im 19. Jahrhundert. Mit der Verleihung der Wichern-Plakette möchten wir den Blick auf innovative Einzelprojekte in der Diakonie richten und so den sozialen Pioniergeist besonders in diesen schwierigen Zeiten stärken und fördern. Ob Patenprojekt für Kinder aus Suchtfamilien, inklusive Ferienfreizeiten, Vorschularbeit für Kinder mit Fluchthindergrund oder innovative Ausbildungskonzepte für Jugendliche im ländlichen Raum: mit der alljährlichen Auswahl machen wir deutlich, dass sich diese zukunftsweisende Kraft für die Gesellschaft in ganz vielfältiger Weise entwickeln kann.“ Diakoniedirektorin Dr. Ursula Schoen
Wer war Johann Hinrich Wichern?
"Die Kirche muss eine soziale Kirche sein". Davon war der Hamburger Lehrer und Theologe Johann Hinrich Wichern Ende des 19. Jahrhunderts fest überzeugt. Als er in St. Georg das Elend der dort lebenden Kinder erlebt, gründet er mit der Unterstützung mehrerer Hamburger Kaufleute ein Heim vor den Toren Hamburgs, das heute als das "Rauhe Haus" bekannt ist. Wichern geht es dabei niemals "nur" um das leibliche Wohlergehen der Kinder, sondern immer auch um ihre gesunde seelische Entwicklung. Die Grundlagen in Zeiten des dramtischen sozialen Umbruchs: Fürsorge, Bildung und der Hoffnung stiftende christliche Glauben. Johann Hinrich Wichern gilt als der Begründer der modernen Diakonie, die bis heute als eigenständige kirchliche Vereinigung für die Nächstenliebe einsetzt. Seine Pädagogik orientiert sich am Bild einer Familie, in der jedes Mitglied seine Persönlichkeit entfalten kann. Im späten 19. Jahrhundert eine Revolution. Weiterführende Infos: www.diakonie.de/johann-hinrich-wichern
Die Auszeichnung erfolgt für ein wissenschaftlich begleitetes Vorschulkonzept, das den kleinsten Geflüchteten zeigt, wir nehmen Euch an wie Ihr seid und machen Euch bereit für eine gute Zukunft.
Patenschaftsprojekt „Vergiss mich nicht“, Diakonisches Werk Berlin-Stadtmitte
Das Projekt wird ausgezeichnet als Schnittstelle zwischen Kinderschutz und Suchtprävention. Kinder aus suchtbetroffenen Familien werden gestärkt, indem ihnen langfristig eine feste Bezugsperson zur Seite gestellt wird.
„ferien inklusiv“, Stephanus Stiftung
Die Auszeichnung erfolgt für ein Projekt, das neue Maßstäbe in der inklusiven Feriengestaltung für Kinder und Jugendliche setzt.
Das Projekt wird ausgezeichnet für ein Ausbildungskonzept, das jungen Menschen im ländlichen Raum erfolgreich Perspektive und Orientierung bietet.
Die 2022 und 2023 ausgezeichneten Projekte und Einrichtungen
Wichernplakette 2023:
Komm mit e.V.
Für das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge in Brandenburg
Das Psychosoziale Zentrum versteht sich als Einrichtung der spezialisierten psychosozialen und gesundheitlichen Versorgung von traumatisierten Geflüchteten und Folteropfern. Es gewährt Hilfen, unabhängig von der Nationalität und politischen, ethnischen, religiösen oder sonstigen Zugehörigkeiten, hat die Sicherung der Menschenwürde der Betroffenen zum Ziel und trägt zur Wahrung der Menschlichkeit in unserer Gesellschaft bei.
Das Projekt Digitales Zuhause will die digitale Teilhabe wohnungsloser Menschen ermöglichen. Alle Teilnehmenden werden mit Smartphones, Laptops, Computern oder Tablets versorgt. Weil Medienkompetenz ein wichtiger Schlüssel zur digitalen Teilhabe ist, bietet das Projekt außerdem individuelle und flexible Schulungen durch erfahrene Fachkräfte der Sozialarbeit an, die sich nach den Voraussetzungen und Bedürfnissen der Teilnehmenden richten.
Mit einem Lastenrad bietet die Betriebsstätte Wilhelminenhof der Stephanus-Werkstätten Berlin im Stadtbezirk Treptow-Köpenick einen neuen, inklusiven und umweltfreundlichen Lieferdienst und Postpendelbetrieb an, in dem Menschen mit Behinderung tätig sind.
Für den Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst Märkisch-Oderland
Nach einer lebensverkürzenden Diagnose durchleben Patient:innen, ihre Angehörigen und Freund:innen besondere Umbruchs- und Belastungszeiten. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden stehen Betroffenen auf Wunsch in dieser schweren Zeit gerne zur Seite und unterstützen dabei, das Leben so lange wie möglich nach eigenen Wünschen gestalten zu können.
Good Grief Café der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal
Der Lazarus Hospizdienst in Berlin-Mitte bietet englischsprachigen trauernden Menschen in Berlin Unterstützung in Form der Good Grief Group an. In den Sitzungen mit Haupt- und Ehrenamtlichen können Menschen, die um Angehörige trauern gemeinsam reflektieren, zuhören und Gehör finden. Die Gruppe heißt alle willkommen, die Englisch sprechen, unabhängig vom Herkunftsland oder ob das Englische die Muttersprache ist.
Obdachlose und Wohnungslose trifft die Coronakrise besonders hart. Es fehlt ihnen an Einkommen, weil sie nicht mehr Pfandflaschen sammeln oder Straßenzeitungen verkaufen können. Hinzu kommt, dass Anlaufstellen und Hilfe-Einrichtungen wie Tafeln, Sanitärstationen und Wärmestuben teilweise geschlossen sind. Seit 17. März 2020 werden daher in der Tee- und Wärmestube Neukölln kontinuierlich Lunchpakete ausgegeben.
Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung stehen im Mittelpunkt von Mitmachen! Durch gemeinsame Rap-Workshops sollen sie stark gemacht werden – für ein selbstbestimmtes Leben und Teilhabe in einer oftmals fremden Gesellschaft. Sie bekommen Impulse zu Toleranz, Engagement und Demokratie sowie unterstützende Begleitung gegen Rassismus und Diskriminierung. In Workshops texten die Jugendlichen gemeinsam Rap-Songs und produzieren Musikclips, die auf Social Media veröffentlicht werden.
Pilotprojekt „Digitale Verwaltung von Bargeldprozessen“
Das Pilotprojekt „Digitale Verwaltung von Bargeldprozessen“ derWichern-Diakonie Frankfurt (Oder) ermöglicht Trägern der Wohlfahrtspflege durch eine digitale Bezahlplattform Gelder für Klienten und Wohngruppen schnell, sicher und unkompliziert bargeldlos auszuzahlen. Durch die leicht zu bedienende Smartphone-App können die Belege schnell und einfach digitalisiert und die Ausgaben als Anhang nahtlos in bereits vorhandene Buchhaltungstools übertragen und automatisch den entsprechenden Kostenstellen zugeordnet werden.
Projekt DiaLog-IN der Johannesstift Behindertenhilfe
Das Projekt DiaLog-IN bietet Sprache, Beratung, Coaching und Begleitung für Menschen mit Beeinträchtigungen UND Migrations-Hintergrund. Bei DiaLOG-IN lernt man die deutsche Sprache in seinem persönlichen Tempo in einer kleinen Gruppe: beim Töpfern, Malen oder Kochen, erhält Hilfe zur Selbsthilfe und klärt Fragen wie zum Beispiel: Wie bekommt man einen Behindertenausweis? Welche Rechte haben Menschen mit Beeinträchtigung in Deutschland? Wie findet man einen Facharzt? Zum Angebot
Das Naemi-Wilke-Stift in Kooperation mit dem Verein für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit im Gesundheitswesen e.V.
Ziel ist die Verbesserung des Zugangs zur grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung und die optimale medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Grenzregion. Das Projekt soll den Standort in Guben stärken, das polnische Gubin einbeziehen und so heimatnahe Versorgung für die Patient:innen in den Regionen auf beiden Seiten der Neiße sicherstellen.