3 Fragen an Maica Vierkant
Maica Vierkant ist beim Aktionsbündnis Brandenburg tätig. Dieses zivilgesellschaftliche Netzwerk, setzt sich gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Außerdem gibt sie als Referentin Workshops für unser Projekt „Demokratie gewinnt! In Brandenburg!“.
Wollten Sie heute schon mal die Welt retten?
Ich hoffe doch, dass wir alle jeden Tag ein kleines bisschen die Welt retten wollen. Denn wenn jede und jeder von uns das ein kleines Bisschen tut, könnten wir es vielleicht zusammen schaffen. Oft sind es die alltäglichen Dinge, die in der Sicht auf das Große einen Unterschied machen können. Aber auch mit Menschen ins Gespräch zu kommen, den eigenen Horizont zu erweitern oder anderen Mut zu machen, gehört dazu. Wir als Aktionsbündnis Brandenburg versuchen vor allem zivilgesellschaftliches Engagement zu unterstützen, damit wir unser Ziel gemeinsam erreichen: eine offene vielfältige Gesellschaft. Ohne die können wir das mit dem Welt-Retten nämlich vergessen…
Was frustriert Sie zurzeit?
Mich frustriert unser gesellschaftlicher Umgang mit Rassismus. Ich weiß, dass Erkenntnisprozesse oft lange dauern und ich nicht erwarten darf, dass sich die Verhältnisse von heute auf morgen ändern. Aber seit dem Auffliegen des NSU sind nun fast zehn Jahre vergangenen und was haben wir gelernt? Haben wir es geschafft, unsere Fehler nicht wieder und wieder zu wiederholen? Es ist großartig, dass Betroffene von Rassismus sich gegen alle Widerstände Gehör verschaffen. Aber es frustriert mich zutiefst, dass es diese Widerstände nach wie vor gibt.