Armut & Wohnungslosigkeit
Arbeitsmarktpolitik & Beschäftigungsförderung
Unser sozialstaatliches Gemeinwesen gründet in hohem Maße auf Solidarität. Diese Solidarität zwischen den Mitgliedern einer Gesellschaft zu stärken, gehört zu den originären Aufgaben der Diakonie- insbesondere in einer Region mit im Bundesvergleich hoher Erwerbs- und Langzeiterwerbslosigkeit.
In Berlin liegt die Arbeitslosenquote im Juli 2021 bei 9,9%, in Brandenburg bei 5,8%. Etwa ein Drittel dieser Menschen sind in Berlin langzeitarbeitslos, das heißt länger als zwölf Monate ohne Arbeit, in Brandenburg sind sogar rund 40% der Erwerbslosen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.
Arbeitsmarktpolitik
Die Diakonie setzt sich für eine aktive Arbeitsmarktpolitik ein, die auch denjenigen eine sinnvolle und Existenz sichernde Jobperspektive bietet, die die Leistungs- und Produktivitätsanforderungen des so genannten ersten Arbeitsmarktes nicht erfüllen.
Der derzeitige Fachkräftemangel eröffnet nur Chancen für einen Teil der Erwerbslosen: Für Personengruppen, die eine Chance auf dem „ersten“ Arbeitsmarkt haben, ist eine Investition in Qualifizierung der richtige Weg. Für Menschen mit großen persönlichen oder gesundheitlichen Einschränkungen müssen öffentlich geförderte, sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse geschaffen werden, mit Löhnen, die ein Leben unabhängig von SGB-II-Leistungen ermöglichen. Für einen solchen sozialen Arbeitsmarkt tritt die Diakonie ein.
Die Diakonie setzt sich für gute, Existenz sichernde Arbeit ein. Der wachsende Anteil prekärer Beschäftigung darf nicht als Normalität hingenommen werden. Der Anteil von Menschen, die von einer Vollzeitarbeit nicht leben können und auf zusätzliche staatliche Leistungen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes angewiesen sind, ist in den letzten Jahren in unserer Region enorm gestiegen. In Berlin erhielten Mitte 2020 rund 82.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Arbeitslosengeld II, weil sie von ihrem Lohn nicht leben können. Mehr als die Hälfte dieser sogenannten Aufstocker*innen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In Brandenburg lag die Zahl der Aufstocker*innen Ende 2020 bei gut 31.500.
Beschäftigungsförderung
Im Zentrum der diakonischen Arbeit in diesem Arbeitsfeld stehen diejenigen, die aufgrund der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt keinen Zugang zu Existenz sichernder und sozialversicherungspflichtiger Erwerbsarbeit bekommen. Auf Bundes- wie auf Landesebene setzt sich die Diakonie daher für berufliche Perspektiven von Erwerbslosen ein, die mit öffentlichen Mitteln geschaffen und gefördert werden müssen.
In Beratungsstellen und Beschäftigungsprojekten unserer Mitgliedsorganisationen werden Menschen beraten, qualifiziert und in Beschäftigung und Arbeit vermittelt. Sie initiieren Projekte im Rahmen öffentlich geförderter Beschäftigung und nutzen dazu alle zur Verfügung stehenden Instrumente einer aktiven Arbeitsmarktförderung.
Weiterlesen:
Diakonie Deutschland: Infoportal zum Themenschwerpunkt „Langzeitarbeitslosigkeit“
Kontakt zum Bereich Arbeitsmarktpolitik & Beschäftigungsförderung
Judith Körber
Referentin für Existenzsicherung und Gemeinwesenorientierung (Elternzeitvertretung)
030 820 97 211