Porträt Dr. Dzmitry Dabravolski
Pressemitteilung Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben

Zentrum für Wirbelsäulen-Therapie und -Chirurgie:

Tumorentfernung minimalinvasiv bietet entscheidende Vorteile für Patientinnen und Patienten

Guben, 03.07.2025

Dr. Dabravolski und Team im OP

Ein Tumor bzw. Metastasen an der Wirbelsäule, die Wirbelkörper zerstören, das sind Diagnosen von Erkrankungen, die bei den Patientinnen und Patienten zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen oder sogar Lähmungen führen können. Oftmals sind die Beeinträchtigungen so schwerwiegend, dass der Zustand kaum noch zu ertragen ist. Chefarzt Dr. med. Dzmitry Dabravoski, Leiter des Wirbelsäulenzentrums am Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke, verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der minimal invasiver Behandlung dieser besonderen Krankheitsbilder.

„In erster Linie kommt es darauf an, das kranke Tumorgewebe zu zerstören und die Wirbelkörper anschließend zu stabilisieren, pathologische Frakturen zu reponieren“, erklärt der Chefarzt. Er wendet dabei eine minimalinvasive Operationstechnik, die Cavity/Coblation-Methodik, an, die für den Patienten schonender ist, als eine „große“ offene Operation an der Wirbelsäule.
Durch die millimeterfeinen Zugangstroakaren, sehr feine Kanülen, werden spezielle Radiofrequenzsonden sowie Elektrolytenlösungen in den Wirbelkörper eingeführt und danach die Metastasen mittels Radiohochfrequenzenergie bzw. durch das Plasmafeld  zerstört. Die Molekülverbindungen des Tumors bzw. der Metastase werden aufgespalten und das Gewebe bei niedriger Temperatur (46 bis 62 °C) abgetragen. Auf diese Weise bleibt das umliegende gesunde Gewebe erhalten. Der betroffene Wirbelkörper wird anschließend mit einem Knochenzement stabilisiert, wobei die pathologische Fraktur vorher reponiert wird (Kyphoplastie).
Vorteil: sehr geringer Blutverlust, gesundes Gewebe bleibt erhalten, geringeres Komplikationsrisiko, kurze OP-Zeiten, sehr schonender minimal invasiver Zugang ohne Weichteilverletzungen. Schon einen Tag nach der Operation kann der Patient aufstehen, die Schmerzen sind wesentlich bzw. komplett reduziert, die Lebensqualität und Mobilität des Patienten werden entscheidend verbessert.
Oftmals handelt es sich an der Wirbelsäule um Metastasen. Der Primärtumor befindet sich z.B. in der Lunge oder der Leber und muss anschließend in einer anderen onkologischen Profil-Klinik gesondert behandelt werden – durch die chirurgische Abtragung des Primarius, Chemo- und Strahlentherapie.
 „Nach dem minimalinvasiven Eingriff kann diese Behandlung schon eine Woche später eingeleitet werden. Nach großen Operationen mit massiven Weichteilverletzungen und langen Wundheilungszeiten dauert es viel länger, bis zu acht Wochen, bis mit  Chemotherapie und Radiatio (Strahlentherapie) begonnen werden kann. Durch den minimalinvasiven Eingriff erhält der  Patient einen großen Zeitgewinn“, betont Dr. Dabravolski.

In Deutschland wird diese Methode seit rund 16 Jahren angewendet und die Technologien und Equipment werden ständig verbessert. Dr. Dabravolski war einer der ersten, der sich vor Jahren damit vertraut gemacht und seitdem persönlich mehr als 600 Operationen dieser Art durchgeführt hat. In Guben hat er seit kurzem bisher schon 18 Patientinnen bzw. Patienten trotz schwerster Erkrankung vor allem durch die Schmerzreduktion zu mehr Lebensqualität verholfen.

Beispiele:

  1. Patientin, 73 Jahre, durch Metastasen Mamma-Karzinom massiver Knochendefekte an der Wirbelsäule- Brustwirbel Th11, Fraktur,  dadurch massive Schmerzen, Instabilität, Mobilitätseinschränkungen. Durch die Cavity/Coblation konnte der Tumor entfernt, der beschädigten Wirbel durch die Kyphoplastie/Knochenzement stabilisiert werden.  Die Schmerzen waren deutlich reduziert, die volle Mobilität ist wieder gegeben. Eine Weiterbehandlung beim Onkologen mit Chemotherapie bzw. Strahlentherapie konnte zeitnah begonnen werden, kein Blutverlust (s. CT-Bilder als Beispiel)
     
  2. Patientin K., 67 Jahre, große Hämangiome (gutartiger Tumor aus Gefäßen innerhalb des Wirbels) am 10 Brustwirbels, am 1, 3 und 4 Lendenwirbel, massive Schmerzen, therapieresistent, deutliche Beweglichkeitseinschränkung. Nach Tumorentfernung/-Ablation durch Cavity/Coblation Stabilisierung und Defektauffüllung mit Zement durch Kyphoplastie. Nach der Operation komplette Schmerzlinderung, Stabilität und Mobilitätsverbesserung, kein Blutverlust (s. CT und Rö.-Bilder als Beispiel).

„Wir können keine Wunder vollbringen, oder schwerste Krebserkrankungen heilen, aber wir können starke Schmerzen der Patientinnen und Patienten reduzieren und erträglich machen, und dafür sorgen, dass eine onkologische Weiterbehandlung (Chemotherapie, Bestrahlung) in kürzester Zeit erfolgen kann. Das ist alles in allem ein großer Gewinn für die Betroffenen“, so das Fazit von Chefarzt Dr. Dabravolski.

Chefarzt Dr. med. Dzmitry Dabravolski
Leiter des Zentrums für Wirbelsäulentherapie und –chirurgie
am Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke Guben

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