Umfrage sozialer Beratungsstellen zeigt: Jobcenter sind nur eingeschränkt erreichbar für Leistungsberechtigte
Viele Jobcenter und Arbeitsagenturen haben im Zuge der coronabedingten Kontaktbeschränkungen ihre Erreichbarkeit stark begrenzt, zum Teil mit gravierenden Folgen. Das geht aus einer Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) unter fast 1.000 Mitarbeitenden aus über 600 ihrer gemeinnützigen sozialen Beratungsstellen aus dem Sommer 2022 hervor.
Diakonie-Vorständin Andrea U. Asch kann die Umfrageergebnisse für Berlin und Brandenburg bestätigen und konkretisieren:
"Zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie sind die Jobcenter in unserer Region weiterhin nur eingeschränkt für Leistungsberechtigte erreichbar. Wir erleben, dass diese fehlende Beratung zu dramatischen Situationen führen kann: Leistungen werden nicht oder nur verspätet ausgezahlt oder es droht sogar der Wohnungsverlust. Das ist alarmierend - gerade jetzt! Wir stehen vor einem Krisenwinter, in dem nochmals mehr Menschen auf schnelle und unbürokratische Hilfen angewiesen sein werden. In dieser Zeit der Anfragenflut sind zentrale staatliche Anlaufstellen wie die Jobcenter schlecht oder nicht erreichbar. Das müssen unsere 48 diakonischen Beratungsstellen zusätzlich abpuffern. Diese Umfrageergebnisse sind deutliche Warnzeichen - auch für unsere Landespolitik. Die Beratungskapazitäten müssen auf allen Ebenen in der Energiekrise stabil abgesichert und dringend ausgebaut werden. Unsere Gesellschaft darf Menschen in existentiellen Notlagen jetzt nicht rat- und perspektivlos zurücklassen."
Hier können Sie die PM der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) e.V. herunterladen.
Die BAGFW ist ein Zusammenschluss der Spitzenverbände von Caritas, Diakonie, Paritätischem Wohlfahrtsverband, Arbeiterwohlfahrt, Deutschen Roten Kreuz und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
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