Solidarität mit LSBTI in Spremberg!
Diakonie-Direktorin ruft nach dem queer-feindlichen Brandanschlag auf die St. Michaelkirche zur Unterstützung von LSBTI und zum Engagement gegen Demokratiefeindlichkeit in der Region auf.
In der Nacht vom 23. zum 25. Juni haben Unbekannte einen Molotowcocktail auf die St. Michael Kirche geworfen. Der mutmaßlich LSBTI-feindliche Brandanschlag auf die mit einer Regenbogenflagge behangene Giebelwand ereignete sich nach einem Filmabend in der Kirchengemeinde über die Liebesgeschichte zwischen Nelly Mousset-Vos und Nadine Hwang - zwei Frauen, die sich während des Zweiten Weltkriegs als Inhaftierte des KZ Ravensbrück kennen lernten. Zum Zeitpunkt des Angriffs haben vier Personen im Pfarrhaus auf dem Gelände geschlafen, es ist niemand verletzt worden.
"Wir sind stolz auf alle für Offenheit und Toleranz engagierten Spremberger:innen in der Kirchengemeinde sowie in der Zivilgesellschaft vor Ort und stehen an der Seite aller lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und inter* Personen in der Region", betont Dr. Ursula Schoen, Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. "Der Brandanschlag ist ein gewaltvoller Akt, der sich gegen queere Sichtbarkeit und unsere demokratischen Grundwerte der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt richtet. Jede Person hat ausnahmslos Anspruch auf Schutz vor Gewalt und auf sichere Räume wie die St. Michaelkirche."
Für ein LSBTIQ+-freundliches Berlin und Brandenburg
Als bedeutende Akteure in der Gesellschaft stehen Diakonie und Kirche für ein offenes demokratisches Miteinander. Sie reagieren seit vielen Jahren fachlich und menschlich kompetent gegen das immer selbstbewusstere Auftreten von Rechtspopulist:innen und Antidemokrat:innen. In dem diakonischen Projekt „Demokratie gewinnt! In Brandenburg!“ setzen sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende aktiv mit dieser Dynamik auseinander und lassen sich zu Multiplikator:innen für Zusammenhalt und Solidarität ausbilden. Theologisch fundierte Workshops in Mitgliedseinrichtungen informieren zu sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten.
Auch die diakonischen Familienberatungsstellen arbeiten LSBTI+sensibel und denken ganz selbstverständlich weit über das Vater-Mutter-Kind-Konstrukt hinaus. Diakonie-Direktorin Dr. Ursula Schoen: „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist kein Sonderfall, sondern der Normalfall. Unsere Einrichtungen arbeiten täglich mit und für diesen Normalfall in Berlin und Brandenburg, der große Achtsamkeit im Umgang mit Demokratiefeindlichkeit, Diskriminierung und der extremen Rechten erfordert. Wir brauchen gute Plattformen, Unterstützung für Diskussion, Meinungsstreit, Mehrheitsbildung. Dieses Angebot möchte „Demokratie gewinnt!“ für alle öffnen.“
Solidarität zeigen!
Die Diakonie und Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz rufen gemeinsam zur Teilnahme am Bunten Marktplatztag am Samstag, den 1. Juli in Spremberg auf, den das Bündnis #unteilbar-Spremberg veranstaltet. Diakonie-Direktorin Dr. Ursula Schoen: „Wer nicht vor Ort ist, um ganz praktisch Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen, kann sich über viele weitere Wege engagieren und Gesicht zeigen: Positionieren Sie sich auf Social Media für LSBTI in Spremberg oder machen Sie in Gesprächen mit Ihren Mitmenschen auf die Situation aufmerksam. Gemeinsam können wir uns stark machen - für eine sexuell vielfältige Demokratie und geschlechtergerechte Gesellschaft.“
Das Projekt "Demokratie gewinnt! In Brandenburg!" wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe". Alle Informationen finden Sie auf der Projektwebsite.
Pressekontakt
Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
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