Senat fördert Berliner unabhängige Beschwerdestelle für geflüchtete Menschen weiter
Nach einer europaweiten Ausschreibung führt die Berliner Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. die unabhängige Beschwerdestelle für geflüchtete Menschen (BuBS) fort. Die Beschwerdestelle gibt es seit Februar 2021, der bisherige Vertrag endete am 31. Dezember 2023.
Um die Lebensbedingungen von geflüchteten Menschen in Berlin zu verbessern und ihr Ankommen zu erleichtern, benötigt das Land Berlin Einblick in die Lebenswelten der Menschen, die Flucht, Not, Leid oder Gewalt auf dem Weg nach Europa, nach Deutschland erfahren haben. Sie selbst sollen die Möglichkeit haben, ihre Wünsche und ihre Kritik zu äußern und auf Engpässe und Mängel verweisen zu können. Die Mitarbeitenden der Beschwerdestelle nehmen die Beschwerden geflüchteter Menschen in den Unterkünften des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten anonym und in mehreren Sprachen entgegen. Die Sprechstunden sind niedrigschwellig und behördenunabhängig. Die Beschwerdestelle ist eine zentrale Komponente, um die Qualität in den Berliner Flüchtlingsunterkünften zu verbessern.
Senatorin Cansel Kiziltepe: „Mit der Beschwerdestelle haben wir einen wichtigen Anlaufpunkt für geflüchtete Menschen geschaffen. Dort können sie ihre Anliegen anonym und vertrauensvoll äußern. Es ist uns wichtig, allen geflüchteten Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft und ihres Status, eine qualitätsgesicherte, menschenwürdige und bedarfsgerechte Unterbringung zu gewährleisten. In diesen herausfordernden Zeiten, in denen immer mehr Geflüchtete in den Unterkünften leben, ist eine unabhängige Beschwerdestelle als geschützter Raum sehr wichtig und hilfreich. Ich freue mich, dass die Johanniter-Unfall-Hilfe als erfahrener sozialer Träger den Zuschlag für den Weiterbetrieb der Beschwerdestelle erhalten hat.“
Zum multikulturellen Team der Beschwerdestelle gehören 15 Lotsinnen und Lotsen, die 14 Sprachen sprechen, auch die ukrainische Gebärdensprache. Seit Inbetriebnahme der Beschwerdestelle im Februar 2021 bis heute (Stand: 11.01.2024) wurden 4.141 Beschwerden aufgenommen. Davon konnte bei 2.010 Beschwerden abgeholfen werden. Die meisten Beschwerden werden durch das Team direkt in den Unterkünften erfasst. Zusätzlich wurden bis Ende 2023 insgesamt 1.417 Verweisberatungen durchgeführt.
Maike Caiulo-Prahm, Leitung der Berliner unabhängigen Beschwerdestelle: „Das Team der Beschwerdestelle freut sich sehr über das in uns gesetzte Vertrauen. Wir werden weiterhin die geflüchteten Menschen in der Stadt unterstützen. Die Erfahrung, dass ihre Beschwerden und ihre Rechte, ernst genommen werden, ist ein wichtiger Schritt für die aktive Integration in der neuen Heimat.“
Die Beschwerdestelle bleibt für die kommenden zwei Jahre ein wichtiger Anlaufpunkt für Geflüchtete in Berlin und liefert der Verwaltung wichtige Erkenntnisse zur Aufenthaltsqualität in Berliner Flüchtlingsunterkünften.
Quelle: Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung