Selbstbestimmung wählen
Statement zum Internationalen Frauentag 2024
Am 08. März kämpfen Millionen Frauen weltweit für Ihre Rechte auf Gleichstellung und gegen ihre Diskriminierung und Unterdrückung. Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein universelles Menschenrecht.
Geschlechtergerechtigkeit und der Schutz von Frauenrechten sind Grundlage einer demokratischen, sozialen, prosperierenden und gerechten Gesellschaft. Wir alle profitieren, wenn Frauen und Mädchen ihre gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechte voll entfalten können (BMFSFJ). Dazu gehören Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, angemessene Bezahlung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf genauso wie bezahlbares Wohnen, Bekämpfung von Altersarmut, Gewaltprävention und Gewaltschutz und die rechtliche Gleichstellung.
Auch in Deutschland:
- leisten Frauen über 43% mehr unbezahlte Arbeit als Männer
- wird Alltagsplanung und –organisation in Familien überwiegend von den Frauen getragen
- übernehmen erwerbstätige Mütter den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit in der Familie
- 2023 verdienten Frauen in Deutschland durchschnittlich noch immer 18% weniger pro Stunde als Männer (bereinigte Pay Gap)
- liegt das Armutsrisiko von Frauen in allen Altersgruppen höher als das von Männern
- Bei Alleinerziehenden (überwiegend Frauen) liegt das es mit 42,7% weit über dem Durchschnitt.
Gemeinsam mit den zuständigen Ministerien des Bundes und der Länder sowie anderen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen setzt sich die Diakonie ein für:
- Gleiche Chancen für Frauen – persönlich, beruflich und familiär
- Beseitigung aller Formen von Gewalt gegen Frauen und deren Kinder, die voll umfängliche Umsetzung der „Istanbul-Konvention“ des Europarates, einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe für gewaltbetroffene Frauen sowie ein bedarfsgerechtes, und auskömmlich finanziertes Hilfesystem.
- eine geschlechtergerechte Gestaltung der Arbeitswelt und insbesondere einer geschlechtergerechten Zusammensetzung von Gremien, Organen und Leitungsstellen in der Diakonie.
- Gleichberechtigtere Aufgabenteilung in und Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Vermittlung gewaltfreier und partnerschaftlicher Rollenbilder orientiert an Vielfalt und Gerechtigkeit bereits von Kindheit an und für Berufswahl und Qualifizierung ohne Geschlechterklischees.
Mehr als 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind Frauen in Politik und Parlamenten nach wie vor unterrepräsentiert. In Bundestag und Landtagen ist ihre Zahl sogar rückläufig.
Rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien und Gruppierungen richten sich mit antifeministischen, rassistischen Feindbildern und Positionen sowie einem vorsintflutlichen Frauen- und Familienbild vehement gegen die Gleichstellung und eine Gesellschaft gleichberechtigter vielfältiger Lebensentwürfe und Identitäten.
Sie stellen damit die Demokratie selbst in Frage. Wer eine gleichberechtigte Gesellschaft in Vielfalt will ohne Ausgrenzung und Diskriminierung, muss demokratische Parteien wählen!