Schluss mit dem Kaputtsparen der Berliner Krankenhäuser durch die Landesregierung. Ein lautstarker Protest und ein rbb-Einblick in die Situation vor Ort am Wannsee.
Das Gesundheitswesen ist eine der tragenden Säulen unserer Gesellschaft – in Berlin mit rund 60 Klinikstandorten und ca. 55.000 Beschäftigten. Insbesondere die Pandemie hat die Leistungsfähigkeit aber auch die Grenzen der Gesundheitsversorgung aufgezeigt.

#klinikoffensive jetzt
Veraltete bauliche und technologische Infrastruktur, der in die weite Ferne gerückte Einzug der notwendigen Digitalisierung, die seit Jahren kaputtgesparten Krankenhäuser – und das auf dem Rücken ihrer hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – so die einhellige Meinung der Betroffenen in den Einrichtungen – sei bislang die Antwort der Politik.
Damit müsse jetzt Schluss sein, befanden etwas 1.000 Teilnehmende bei der Protestaktion „Klinikoffensive jetzt!“ vor dem Berliner Abgeordnetenhaus am 25.04.2022.
Der Senat habe sein vollmundiges „Zukunftsprogramm“ zu einem Sparpaket geschrumpft und zwinge die Berliner Krankenhauslandschaft dazu, weiterhin Mangelwirtschaft zu betreiben. Die notwendigen und gesetzlich verbrieften Investitionsmittel, die eine Teilhabe aller Krankenhäuser unabhängig von der Trägerschaft an der Gesundheitsversorgung ermöglichen, wurden seitens der Landesregierung im Entwurf der Haushaltsplanung auf jährlich ca. 150 Mio. Euro begrenzt. Notwendig wären nach Ermittlungen der Berliner Krankenhausgesellschaft mindestens 350 Mio. Euro pro Jahr.
Bei der Protestaktion war auch eine Delegation des Immanuel Krankenhaus Berlins unter Führung ihres Geschäftsführers Roy J. Noack und ihrer Pflegedirektorin Martina Kringe lautstark vertreten, um den zeitgleich tagenden Gesundheitsausschuss zu angemessenen Haushaltsentscheidungen zu bewegen.
Die Beschlussfassung ist im Juni geplant. Bleiben wir gespannt und hoffnungsvoll.