Respekt statt Scheindebatten
Diakonie fordert nachhaltige Konzepte für Freiwilligendienste von Bund und Land
07.05.2025
Unter dem Motto „Freiwillig ungleich Umsonst“ werden Berliner Freiwilligendienstleistende aus FSJ, BFD und FÖJ heute auf dem Platz der Republik laut. Ihre Überzeugung: „Freiwilligendienste sind kein Luxus, sondern unverzichtbarer Baustein einer solidarischen und demokratischen Gesellschaft“.
Für Dr. Ursula Schoen, Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz spiegelt sich in dieser Aktion der Wesenskern des Freiwilligendienstes: „Der Freiwilligendienst in seiner jetzigen Form ist ein Geschenk für unsere Jugend, für ihre persönliche Weiterentwicklung, für ihre Verortung in der Gesellschaft. Diese Teenager und jungen Erwachsenen sagen: für den Freiwilligendienst lohnt es sich, zu kämpfen. Mit demokratischen, vernünftigen Methoden für die Rechte einer ganzen Generation. Sie setzen sich ein für die freie Entscheidung für einen qualitativ hochwertigen und pädagogisch gut begleiteten sozial-ökologischen Dienst an den Schwächsten oder für die Natur. Jedes Jahr bilden sich neue Netzwerke und Bündnisse mit starker Unterstützung der Zivilgesellschaft, hunderter sozialer Einrichtungen und von uns Verbänden. Und jedes Jahr schaffen sie damit eine kleine Verbesserung oder verhindern gravierende Kürzungen.“
Die Diakonie-Direktorin erwartet von Bund und Land Respekt für dieses Engagement und ein nachhaltiges Konzept für den Freiwilligendienst: „Jahr für Jahr gehen tausende Engagierte für ihren Dienst auf die Straße. Jahr für Jahr erreichen uns mehr Bewerbungen, als wir Einsatzstellen finanzieren können. Wir brauchen ganz offensichtlich keine Scheindebatten über ein soziales Pflichtjahr, das unsere Idee eines sozialen Miteinanders und die notwendige innere Motivation ignoriert. Unsere Träger brauchen jetzt ein klares und zügiges Bekenntnis der Bundesregierung zur überjährigen auskömmlichen Finanzierung. So hat auch das Land Berlin mehr Rückenwind zur Öffnung der Freiwilligendienste für alle – unabhängig vom eigenen Geldbeutel. Die Senatsverwaltungen hatten das Thema für 2025 relativ gut ausgestattet. Nun stehen fest zugesagte Maßnahmen wie der kostenfreie ÖPNV oder die Erhöhung des Taschengelds wieder auf dem Prüfstand. In anderen Bereichen wie bei den Fördermitteln für besonders benachteiligte Freiwillige soll sogar gekürzt werden. Alles in allem wäre das ein echter Rückschritt.
Die Jugendfreiwilligendienste haben ein unglaubliches Potential: Für die persönliche Entwicklung unserer Jugend, für den Schutz unserer solidarischen und inklusiven Gesellschaft und nicht zuletzt für den sozialen Arbeitsmarkt. Diese Investition ist verschwindend gering im Vergleich zu den Folgekosten von Einschnitten beim Freiwilligendienst. Auch mit Blick auf die kommende Wahl zum Abgeordnetenhaus muss Berlin jetzt die richtigen Weichen stellen.“
Informationen zur Demonstration und zum bundesweiten Aktionstag:
Home | Demo Freiwillig ≠ Umsonst
Aktionstag für Freiwillige | FREIWILLIG JA
Kontakt

Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
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