Refugee Room der SozDia bringt Menschen im Kiez zum Nachdenken
Eine Holzhütte mitten im Lichtenberger Kaskelkiez? Viele Bewohner*innen hatten sich über den Refugee Room gewundert, der für die Interkulturelle Woche und dem Jahresmotto "Streit.Kultur.Demokratie" von der SozDia Stiftung Berlin im Kiez aufgestellt wurde, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen: wie sähe eine Welt aus, in der niemand fliehen muss?
Manche kamen mehrmals vorbei, dachten tagelang über die Frage nach und beobachteten die Entwicklung der Hütte. Während einige meinten, eine solche Welt sei nur ohne Menschen möglich, ließen sich andere aufs Träumen ein: Es wäre eine bunte und friedliche Welt mit fair verteilten Ressourcen, in der jeder Mensch in Würde leben kann.
Ein obdachloser Mensch schrieb: “Es wäre schön, wenn alle Menschen teilen könnten”. Das war ein paar Tage, nachdem jemand die Polizei rief, aus Angst, jemand könnte in der Hütte schlafen.
Ein Vater kam mehrmals mit seiner Tochter und fand es schade, dass wir abbauen, bevor die Verwandtschaft zu Besuch kam – er war es, der ein Hakenkreuz von jemandem entdeckte und durchstrich.
Eine Frau war erst ein wenig resigniert, es blieben eh nur Menschen stehen, die dem Thema gegenüber positiv eingestellt wären. Doch dann lächelte sie und ergänzte: “Aber wissen Sie was, mir haben sie den Tag heute verschönert. Ist doch gut zu wissen, dass wir eigentlich mehr sind”.
Ein besonderes Highlight: Die Projektleitung des SozDia Projekts UMGeben für unbegleitete minderjährige Geflüchtete sprach mit den Wackelzähnen aus der Kita Buntstift über das Thema Flucht. Im Anschluss malten die kleinen Künstler*innen ihre perfekte Welt: mit bunten Häusern, Regenbögen, Tieren und Wasserrutschen.
In Berlin leistet die SozDia mit Einrichtungen und Projekten wie der Jona, Lotte, Brode, Ohana und ZuWa einen Beitrag, um das Ankommen von Geflüchteten in Berlin zu erleichtern. Ein besonderen Dank sprach die Stiftung an @carmen_zu_flucht und @philipp_stange_moebel für die großartige Zusammenarbeit aus.