Premiere in der Sporttraumatologie am Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow
16.07.2025
Premiere in der Sporttraumatologie am Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow
Moderne Kreuzbandchirurgie: Besonders schonende und sichere „All-Inside-Methode“ - als wäre nichts passiert
Pünktlich zur Frauen-Europameisterschaft erfolgte in Ludwigsfelde die Versorgung eines erfolgreichen Fußballspielers mit einem neuen Kreuzband mit neu eingeführten Methoden. Sowohl die Operationsmethode, als auch die Auswahl und Zubereitung des Transplantates wurden von Chefarzt Dr. Boris von Engelhardt neu etabliert.
Das Evangelische Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow hat dem Fußballspieler Pavel Slosar nach einer schweren Verletzung in einem Fußballspiel in rein arthroskopischer „all-Inside Technik“ das verletzte Kreuzband ersetzt.
In diesem Fall erfolgte der Ersatz des vorderen Kreuzbands (VKB-Plastik) ohne den sonst oft praktizierten Ausbau der Hamstrings aus der Kniekehle zur Transplantatgewinnung und somit ohne den sonst notwendigen „graft-Defekt“. Durch diesen Wegfall des Sehnenausbaus wird die Schwächung großer Anteile der Knie-Beugemuskulatur komplett vermieden, die Operation kann somit deutlich sicherer und besonders schonend durchgeführt werden. In der Orthopädie, Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie des Evangelischen Krankenhauses in Ludwigsfelde wird diese Option jedem Patienten neben der herkömmlichen Verwendung von körpereigenen Sehnen angeboten.
Diese Operationen wurden mit dem jüngst erfolgten Dienstantritt von Chefarzt Dr. Boris von Engelhardt neu in Ludwigsfelde eingeführt, der auf mehr als 5.000 erfolgreich durchgeführte Kniegelenksoperationen zurückblicken kann. In den letzten Wochen sind bereits mehrere Kreuzbandoperationen mit diesem modernen Verfahren in Ludwigsfelde erfolgt.
Dr. von Engelhardt: „Unser Patient wird somit schrittweise in seinen Sport zurückkehren und sein sehr hohes Leistungsniveau wieder vollständig erreichen!“
Neben der Sporttraumatologie wurde am Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow das Endoprothetikzentrum Teltow-Fläming von Dr. von Engelhardt neu etabliert. Patientinnen und Patienten profitieren künftig neben der Knie- und Hüftendoprothetik auch im Bereich Sporttraumatologie von der hinzugewonnenen Expertise.
Dr. von Engelhardt bietet für Kassen und Privatpatienten eine spezielle Kniesprechstunde an, bei der Patienten ausführlich bei jeder Art von relevanten Kniegelenksbeschwerden von ihm persönlich beraten und versorgt werden. Termine können telefonisch über 03382 - 828-2312 oder -2300 vereinbart werden.
Was bedeutet die schonende „All-Inside“-Versorgung?
Etwa fünf Prozent der Sport treibenden Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr eine Kreuzbandverletzung. Der Kreuzbandriss ist eine der schwersten Knieverletzungen, die für Patientinnen und Patienten oft viele Probleme und teilweise ein „Aus“ von bestimmten sportlichen Aktivitäten nach sich zieht.
Ursachen für die Verletzung können ein plötzliches Abstoppen oder eine Richtungsänderung sein, bei der das Knie bei feststehendem Unterschenkel verdreht wird. Häufig betroffen sind sogenannte Stop-and-Go-Sportarten wie Fuß- und Handball, Squash und Ski aber auch Hallensportarten wie das Trampolinspringen. Bei jüngeren Patienten und Sportlern sollte ein vollständiger Riss des vorderen Kreuzbandes operiert werden, da ansonsten ein frühzeitiger Verschleiß der Menisken und eine Früharthrose droht.
Die aus den USA eingeführte „All Inside“-Operationstechnik überzeugt durch das schonendere Verfahren und bessere kosmetische und funktionelle Ergebnisse. Dr. med. Boris von Engelhardt erklärt das von ihm schon seit über zehn Jahren erfolgreich verwendete und weiterentwickelte Verfahren: „Präziser und sicherer ist derzeit die Platzierung eines neuen Kreuzbandes nicht möglich. Wir arbeiten rein arthroskopisch und setzen retrograde Bohrkanäle von innen nach außen. Dann ziehen wir das Transplantat ein und setzen es unter eine optimal dosierte Spannung. So gelingt die genaue Rekonstruktion des einzelnen, gerissenen Bündels des vorderen Kreuzbandes.“
Eine andere häufig begleitende Erkrankung oder unfallbedingte Verletzung ist die Meniskusläsion. Etwa doppelt so viele Männer wie Frauen sind jedes Jahr von einem operationswürdigen Riss des Meniskus betroffen. Unfallbedingte Indikationen sind verstärkt bei Patienten zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr zu beobachten. Ab dem 50. Lebensjahr überwiegen mit 75 Prozent die degenerativen Läsionen des Meniskus. Der Meniskusriss gehört zu den häufigsten altersbedingten Schädigungen, aber auch Sportverletzungen des Kniegelenks. Etwa jeder dritte Bundesbürger ist einmal in seinem Leben davon betroffen. Der gesunde Meniskus wirkt wie ein Stoßdämpfer im Gelenk. Bei plötzlichen Drehbewegungen mit abruptem Stoppen kann er reißen oder zumindest eine schleichend zunehmende Rissformation ausbilden.
Chefarzt Dr. von Engelhardt: „Der orthopädische Chirurg sollte ein ausgewiesener und erfahrener Spezialist für arthroskopische Operationen sein und nicht nur möglichst schonend das Kreuzband ersetzen, sondern auch alle anderen Behandlungsmethoden der nahezu regelmäßig vorhandenen Begleitverletzungen wie Knorpelschäden und Meniskusverletzungen beherrschen. Unabhängig davon, ob es sich beim Patienten um einen Spitzensportler oder einen Freizeitsportler handelt, setzen wir ausgereifte und besonders schonende Methoden ein, um über reine Schlüssellochtechniken die Bandanteile zu ersetzen und Begleitverletzungen zu sanieren“.