Prägende Erfahrungen bei Gedenkstättenfahrt der Diakonie nach Polen 2023
Vom 23. bis 30. Juli 2023 war erneut eine Gruppe von Jugendlichen des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz auf Gedenkstättenfahrt in Lodz und Kulmhof
Die Gruppe der Jugendlichen vor der Totenhalle des Jüdischen Friedhofs von Lodz.
Im Gespräch per Videokonferenz mit dem Holocaustüberlebenden Dr. Leon Weintraub.
Für dieses Extra-Seminar konnten sich alle Teilnehmenden des Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienstes (BFD) aus dem letzten Jahrgang anmelden. Nun ist ein Bericht mit sehr bemerkenswerten Texten der Jugendlichen erschienen.
Ziel der Fahrt war es, dass die Jugendlichen fundiertes Wissen über den Holocaust erlangen. Und zwar unmittelbar vor Ort. In Lodz existierte das zweitgrößte Getto in Polen. Kulmhof war das erste Vernichtungslager des Holocaust.
Von sehr besonderem Wert waren die Treffen mit den Zeitzeugen, dem Holocaust-Überlebenden Dr. Leon Weintraub (97 Jahre), der aus Lodz stammt und sehr gerne bereit war, seine Geschichte zu erzählen. Und mit Jens Jürgen Ventzki, dessen Vater als Oberbürgermeister von Lodz maßgeblich für das Getto verantwortlich war.
Nach der Gartenarbeit auf dem Jüdischen Friedhof mit David Gurfinkel vom Jüdischen Verein „Hakoach“ aus Lodz.
Ein weiteres wichtiges Anliegen der Fahrt war es, den Kontakt zur heutigen Jüdischen Gemeinde zu pflegen und aus allem Erfahrenen zu einem Nachdenken zu kommen über verantwortliches Handeln in der Gegenwart. Das ist hervorragend gelungen.
Im Workshop zu Zivilcourage haben die Jugendlichen sehr engagiert diskutiert, wie sie künftig und gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit eintreten wollen. Zudem hat die Gruppe tatkräftig auf dem Friedhof von Lodz, dem zweitgrößten Europas, gearbeitet und Teile von Gräbern freigelegt.
Die Gedenkstättenfahrt wurde im Jahr 2022 von Sebastian Hennig inhaltlich komplett neu konzipiert und fand zum zweiten Mal statt. Die 25 Plätze waren schnell vergeben.
Die Fahrt wurde aus Mitteln des BMFSFJ vom Internationale Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH (IBB) – Zentralstelle zur Förderung von Gedenkstättenfahrten. Sebastian Hennig vom DWBO hatte die inhaltliche und organisatorische Verantwortung.
Alle aufgebauten Kontakte zu den Zeitzeugen, Zweitzeugen, polnischen Kolleg:innen oder der Jüdischen Gemeinde können gerne geteilt werden.
DOWNLOAD
Der Bericht über die Gedenkstättenfahrt 2023 mit den Texten der Jugendlichen kann ►HIER heruntergeladen werden.
