Ostern - Neues Leben ganz konkret!
19.04.2025
An Ostern feiern wir das Leben, den Neubeginn in einer Gemeinschaft, die uns trägt, auf die wir uns verlassen können.
Der Spannungsbogen der biblischen Ostergeschichte funktioniert dabei nicht ohne das Leid. Sehr konkret wird in der Bibel überliefert, wie Menschen Gefangennahme, Folter und Kreuzigung Jesu miterleben müssen, dann am Ostermorgen mit der Nachricht von der Auferstehung Ermutigung und neues Vertrauen ins Leben gewinnen. Jesus muss die tiefsten Verletzungen seiner Würde erleiden. Und gerade diesem Menschen steht Gott zur Seite.
Die biblischen Berichte sind menschlichen Schicksalswegen in der Gegenwart, der Hoffnung auf Auswege aus Einsamkeit, traumatisierenden Erfahrungen und ganz persönlichen Erschütterungen erschreckend nah. Unsere diakonischen Anstrengungen im verbandlichen Handeln und in unseren 1.900 Einrichtungen ist geprägt von der tiefen christlichen Überzeugung, dass Menschen vor Unrecht, Gewalt und Benachteiligung nicht die Augen verschließen dürfen, sondern Haltung und Mitgefühl zeigen.
Für die Würde von Menschen einzutreten und jede und jeden unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Rechtsstatus und ihres Glaubens in Notlagen zu unterstützen, ist die Leitschnur diakonischen Handelns - unserer täglichen Arbeit.
Aus dem Geist der Osterbotschaft begegnen wir angeheizten politisch-populistischen Debatten mit positiven Erzählungen, machen Mut zur Hoffnung. Wir schreiben keine parteipolitischen Agenden, wir schaffen Perspektiven für Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituationen. Ich erlebe es als Ostergeschenk, wie diakonische Einrichtungen und Projekte in diese Situationen und an Orte geht, wo Entsolidarisierung einsetzt, wo Nächstenliebe zur Verhandlungsmasse wird. Während Politik und Gesellschaft darüber diskutieren, dass drängendste Hilfen für Pflegebedürftige, Kinder, Jugendliche, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung und solche, denen Obdach und das Geld zum Leben fehlen zu teuer sind, arbeiten die diakonischen Mitarbeitenden und tausende Ehrenamtliche ruhig weiter an einer starken, zukunftsfesten Gemeinschaft. Durch ihr Handeln - unabhängig von Ihrer christlichen Prägung - tragen sie die Osterbotschaft in die Gesellschaft.
Ostern schafft Perspektiven. Für alle.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine hoffnungsvolle und ermutigende Osterzeit!