24.11.2022 | Neue Hoffnung für geflüchtete Kinder und Jugendliche
Diakonisches Hilfsprojekt UMGeben von Senat und SozDia-Stiftung eröffnet
Mit der Übergabe erster Sachspenden startet die diakonische SozDia Stiftung Berlin am 24. November 2022 das Projekt UMGeben – Hilfe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete (UMG). Damit wird auf Initiative der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie eine Koordinierungsstelle geschaffen, die das bürgerliche Engagement für unbegleitet minderjährige Geflüchtete organisiert. Das Projekt startet zur Adventszeit, um die traditionell hohe Spendenbereitschaft zu bündeln.
Die diakonische Koordinierungsstelle schafft eine schnelle, unkomplizierte und an den unmittelbaren Bedürfnissen der jungen unbegleiteten Geflüchteten orientierte Hilfe und Unterstützung. Auf regulärem Wege würde zum Beispiel Winterbekleidung die jetzt ankommenden jungen Menschen erst in einigen Monaten erreichen. Der diakonische Träger füllt damit eine Lücke, die aktuell durch die langen Wartezeiten beim Übergang in das reguläre Berliner Jugendhilfesystem entstehen.
Dr. Ursula Schoen, Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg: „Wir freuen uns sehr, dass das Land Berlin einer unserer diakonischen Einrichtungen den Zuschlag erteilt hat. Das Projekt der SozDia-Stiftung ist ein wichtiger Baustein dafür, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am Dringensten gebraucht wird. Es ermöglicht darüber hinaus, dass die jungen Menschen das bekommen, was besonders nach dem Ankommen wichtig ist: Persönliche Begegnung und Zuwendung!“
Das reguläre Berliner Versorgungssystem ist mit einer Steigerung der Zahl unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter au den unterschiedlichsten Krisengebieten zum vergangenen Jahr um 300 % überlastet. Die in der Vergangenheit - trotz entsprechender Warnungen aus den Sozialverbänden - abgebauten Kapazitäten in der Unterbringung der Kinder und Jugendlichen sind nicht kurzfristig reaktivierbar. Sie müssen nun dringend in enger Zusammenarbeit mit dem Land Berlin neu geschaffen werden.
Michael Heinisch-Kirch, Vorstandsvorsitzender der SozDia Stiftung: „Unter allen Geflüchteten sind junge Geflüchtete besonders schutzbedürftig. Uns ist es daher wichtig, diesen Jugendlichen mit unserem vollen Wissen und den Netzwerken der Stiftung zur Seite zu stehen, ihnen die Ankunft zu erleichtern und erste Voraussetzungen für eine gesellschaftliche Teilhabe zu schaffen. Das Jugendhilfe-System für die Ankommenden schnell ausgebaut werden – das wird Wochen und Monate beanspruchen.“
Diakonische Träger wie die SozDia-Stiftung seit Jahren immer wieder mit in die Verantwortung. So konnte das Aufnahmesystem erheblich ausgebaut werden. Die Einrichtung sind aber weiterhin auf die Unterstützung und verbindliche Zusagen durch das Land Berlin angewiesen. Insbesondere müssen geeignete Immobilien zur Verfügung stehen, auch die sehr aufwändige Gewinnung neuer Fachkräfte, die die Betreuungsbedarfe dieser Zielgruppe gewährleisten können, muss intensiv gefördert werden.
Diakonie-Direktorin Dr. Ursula Schoen: „Eine dauerhafte Absenkung der Standards ist keine Lösung. Die traumatisierten Kinder und Jugendlichen brauchen eine angemessene fachliche Betreuung. Gemeinsam mit der Landesregierung arbeiten wir dafür, dass diese jungen Geflüchteten eine langfristige Perspektive inDeutschland haben. Aber es wird immer wieder deutlich, dass uns die Zeit davonläuft.“
Die SozDia Stiftung Berlin engagiert sich seit über 30 Jahren für ein offenes und tolerantes Miteinander, lebt diakonische Werte und legt bei all ihren Entscheidungen großen Wert auf
Nachhaltigkeit und einen umweltbewussten Umgang mit Ressourcen. Der Arbeitsschwerpunkt der Sozialdiakonischen Trägerin mit über 600 Mitarbeiterenden und fast 60 Einrichtungen liegt im Bereich der Kinder-, Jugend-, Familien- und Gemeinwesenarbeit.
Pressekontakt
Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
030 820 97 110
0173 60 333 22