Johannesstift Diakonie: Neue Heimat Johannesstift
Ukrainische Familie findet Arbeit, Wohnung und neue Freunde
Irina (40) und Anatoliy Nimenko (43) sind im Berliner Alltag angekommen. Sie sind zwei von mehreren Zehntausend Geflüchteten aus der Ukraine, die Anfang März in Berlin Schutz und Sicherheit gefunden haben. Seit dem 6. März lebt das Paar auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts. Schnell haben sie selbst mit angepackt als Ehrenamtliche in PAULS Mensa, der Kantine für Bewohnende, Mitarbeitende und Gäste des Geländes. Inzwischen sind sie fest angestellt bei DiaLOG-IN der Johannesstift Diakonie Behindertenhilfe. Das Projekt bietet Sprachkurse, Beratung, Coaching und Begleitung für Menschen mit Beeinträchtigung und Migrationshintergrund. Irina und Antoliy Nimenko konnten ihre Tochter aus der Ukraine nachholen und sind im Johannesstift in eine eigene Wohnung gezogen.
Als sie auf dem Gelände ankamen, konnten sie kaum fassen, dass ihr altes Leben vorbei ist. Trotzdem entschieden sie sich sofort, freiwillig anzupacken. Anatoliy ist gelernter Koch und freute sich, dass er ein bisschen was zurückgeben kann: „Wir wurden von wunderbaren Menschen empfangen und unterstützt. Sie haben uns sehr geholfen, uns ein Dach über dem Kopf, Essen und moralische Unterstützung gegeben. Wir konnten unsere Dankbarkeit nicht in Worte fassen, also beschlossen wir, zu helfen. Wir begannen, Ukrainer zu ernähren, Flüchtlinge wie wir.“
Für einige Wochen halfen sie in PAULS Mensa: Sie servierten Frühstück, putzten, kochten mittags und abends für die anderen knapp 100 Geflüchteten und erledigten alles andere, was in einer so großen Küche anfällt. „Alles war neu, anders. Die Menschen, die Umgebung, die Art zu arbeiten.“ Trotz allem gab es auch lustige Momente, sagt Irina: „Wir sprechen kein Deutsch, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen kein Russisch. Das ist schon komisch, wenn wir versuchen uns gegenseitig etwas zu erklären.“
Irina und Anatoliy Nimenko sind in ihrer Nachbarschaft im Johannesstift gut integriert. Sie lernen Deutsch. Sie haben Arbeit, eine eigene Wohnung und neue Freunde gefunden. Doch sie machen sich noch immer große Sorgen um Familie und Freunde zuhause in Charkiw: „Wir telefonieren jeden Tag mit ihnen und versuchen natürlich auch, von Berlin aus zu helfen“, sagt Irina. Dann fügt sie hinzu: „Dieser Krieg hat unser Leben verändert. Und obwohl wir der Religion nie sehr nahe standen, beten wir jeden Tag für die Menschen und unser Land. Und die Hoffnung kommt mit unserer Liebe. Die Liebe wird die Welt retten, Liebe in all ihren Formen.“
Aktuelles zur Ukrainehilfe von Johannesstift Diakonie können Sie unter diesem Link entnehmen: