Lobetaler Jahresfest: ein Fest für alle. Feiern und Verantwortung zeigen
„4.000 Besucherinnen und Besucher müssten es schon gewesen sein“, meinte die Polizei, die beim Lobetaler Jahresfest am 18. Juni die Sicherheit im Blick hatte. Und in der Tat: Ab halb zehn strömten die Menschen in einem steten Fluss in den Bernauer Ortsteil Lobetal, um beim Gottesdienst und dem anschließenden bunten Programm mit dabei zu sein. Von einer Corona-Delle war nichts zu spüren. Überall fröhliche und entspannte Gesichter. Jung und Alt, Große und Klein, Menschen mit und ohne Handicap erlebten Begegnung und Gemeinschaft. Das Wetter zeigte sich von der schönsten Seite. Regen sorgte in den Tagen zuvor für Abkühlung, heiter bis wolkig und nicht zu warm war es dann am Sonntag.
Jahresfestkonzert am Vorabend
Bereits am Vorabend fand in der Evangelischen Kirche Biesenthal das Jahresfestkonzert statt. Es war ein Konzert der Gemeinschaft und der Vielfalt. Es bot ein musikalisches Spektrum von Flöte bis Mundharmonika. Es war vielstimmig und solistisch und brachte Werke von Johann Sebastian Bach bis Bob Dylan zur Aufführung.
Ein Gottesdienst zum Hinschauen
„Gut, dass wir einander haben. Das trägt uns durch die Zeit. Gott achtet auf uns.“ Andrea Wagner-PInggéra, theologische Geschäftsführerin, begrüßte die Gäste in einer voll besetzten Waldkirche nahe des Mechesees. Das Motto: „Danke. Du siehst mich!“ prangte in großen Buchstaben hinter der Bühne. Das Theaterstück der Konfirmandengruppe erzählte die Geschichte von Zachäus, dessen Leben sich durch die Begegnung mit Jesus veränderte. Pastor Ulrich Pohl predigte über die Geschichte von Hagar, und wie gut es tut, gesehen zu werden. Sein Fazit: „Die Liebe Gottes reicht so weit, dass er zu jedem kommt. Niemand geht verloren. Jesus liebt uns alle. Dich auch!“
Wertschätzende Grußworte
Grußworte sprachen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Petra Pau, Vizepräsidentin des Brandenburger Landtages Barbara Richstein und der Bernauer Bürgermeister André Stahl.
Stahl dankte für den Dienst der Stiftung in der Region und dass der Tag auch den Blick auch auf die lenkt, die in Nah und Fern Unterstützung benötigen.
Barbara Richstein erinnerte an den Gründer Friedrich von Bodelschwingh: „Er hat getan, was jeder tun soll. Er hat die Not gesehen und geholfen.“
„Wir brauchen Solidarität und Verantwortung.“ Das waren die Stichworte von Petra Pau. Dies gelte für die großen und die kleinen Herausforderungen, dies gelte im Blick auf die krisenhafte Welt und im Blick auf die Menschen in unserer Nachbarschaft. „Das erlebe ich in der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal und an anderen Orten.“
Die vereinigten Bethler Bläserchöre aus Lobetal und Bielefeld setzten den Schlussakkord und nach dem Gottesdienst startete ein buntes Treiben. 40 Stände informierten über Arbeitsgebiete, verkauften schöne Dinge, die in den Werkstätten und Tagesstätten hergestellt wurden, boten Spiel und Unterhaltung für Jung und Alt. Der Dorfplatz wurde zum Festplatz, auf dem Musik- und Tanzgruppen sich die Klinke in die Hand gaben.
Feiern und Verantwortung tragen – das geht zusammen
Das von Geschäftsführer Martin Wulff moderierte Gespräch „Reden über Gott und die Welt“ stellte die Frage: „Wie können wir leben angesichts einer Welt voller Krisen. Für Vorständin der Diakonie Deutschland Maria Loheide gilt: „Christen handeln und geben Orientierung.“ Das gelte auch in Zeiten vieler Krisen. Man dürfe trotz aller Krisen die Not derer nicht vergessen, die im Verborgenen darunter leiden wir Familien mit wenig Einkommen und deren Kinder. Stefan Andreas Castorff, Mitherausgeber des Berline Tagesspiegels, appellierte an die Verantwortung jedes Einzelnen. „Nicht warten bis die Politik ins Handeln kommt, sondern mitgestalten.“ In Richtung Kirche sagte er: Kirche dürfe sich nicht zurückziehen. Sie solle sich öffnen und auf die Menschen zu gehen. Es brauche in der Verantwortung für die Welt den Schulterschluss von Kirche und Diakonie. Martin Wulffs Resümee: „Feiern und Verantwortung zeigen - das ist bringen wir im Lobetaler Jahresfest zusammen.