Kältehilfe der Johanniter startet im November: Hilfsangebote immer stärker nachgefragt
Seit mehr als zehn Jahren sind die Berliner Johanniter fester Bestandteil der Kältehilfe in der Hauptstadt. Im letzten Winter gaben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer rund 50.000 Mahlzeiten aus und leisteten rund 8.500 Einsatzstunden.
Die älteste Kältehilfe-Einrichtung der Johanniter in Berlin ist das „Café Krause“, eine Kooperation mit der Gemeinde der St.-Thomas-Kirche in Kreuzberg, es existiert seit elf Jahren. Dort bieten die Johanniter den hilfsbedürftigen Menschen während der Kältesaison die Möglichkeit, sich aufzuwärmen sowie eine warme Mahlzeit und warme Getränke zu sich zu nehmen.
„Auch hier spüren wir die neue Stadtarmut deutlich. Die Gäste werden jünger und deren Probleme vielschichtiger“, sagt Jörge Bellin, Koordinator der Wohnungslosenhilfe der Berliner Johanniter. „In allen unseren Kältehilfe-Einrichtungen versorgen wir jedes Jahr immer mehr wohnungslose Menschen, aber auch Menschen, die sozial oder wirtschaftlich benachteiligt oder einsam sind“, so Bellin. „Menschen, deren Geld nicht für Essen oder Heizung ausreicht.“
Zusätzlich zum Café Krause werden die Johanniter wieder die Notübernachtung in der Ohlauer Straße 22 in Kreuzberg betreiben – zum sechsten Mal in Folge. Hier gibt es rund 80 geschützte Schlafplätze. Nach ihrer Ankunft bekommen die Gäste ein warmes Abendessen und morgens ein Frühstück. Sie können duschen und sich mit warmer Kleidung ausstatten. Ein- bis zweimal wöchentlich bieten die Johanniter eine medizinische Sprechstunde an, die sich auch an Menschen ohne Krankenversicherung richtet. Zudem werden Menschen versorgt, die die Einrichtung nur besuchen, um dort eine warme Mahlzeit zu erhalten.
Die Johanniter beabsichtigen zudem, in erneuter Zusammenarbeit mit der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und dem Shopbetreiber MUSON ihren „Ort der Wärme“ ab Mitte November zum zweiten Mal zu öffnen. Dieser ungewöhnliche Ort der Inklusion bietet allen Berlinerinnen und Berlinern im Humboldt Forum einen warmen Tagesaufenthalt, kostenlose Heißgetränke und Snacks, eine Lese- und Spendenecke sowie Beratungsangebote und kulturelle Teilhabe.
Um die Gäste der Kältehilfe jederzeit verlässlich zu versorgen, werden die Johanniter von etwa 300 Ehrenamtlichen tatkräftig unterstützt. Sie empfangen die Gäste, bereiten Essen vor, übernehmen organisatorische Aufgaben und haben bei Sorgen stets ein offenes Ohr. „Dieses Engagement ist der entscheidende Beitrag für unsere Kältehilfe, genauso wie die Spenden, die wir erhalten“, sagt Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. Besonders bei Winterkleidung und Hygieneartikeln sind die Johanniter regelmäßig auf Spenden angewiesen. „Auch die Mahlzeiten werden häufig erst durch Spenden privater Foodsharer und Caterer ermöglicht“, so Teuteberg. „Ohne dieses Engagement der Berlinerinnen und Berliner wäre unsere Kältehilfe nicht möglich.“
Zahlen Kältehilfe-Saison 2022/2023
Café Krause in der St.-Thomas-Kirche
- 2.000 Besuche
- 4.000 ausgegebene Essensportionen
Notübernachtung in der Ohlauer Straße
- 11.500 Übernachtungen
- 35.000 ausgegebene Essensportionen
- 160 versorgte Patienten in der medizinischen Sprechstunde
Ort der Wärme im Humboldt Forum
- 9.000 Besuche
- 10.000 ausgegebene Essensportionen
„Café Krause“, St.-Thomas-Kirche, Mariannenplatz 28, 10997 Berlin-Kreuzberg ab 01.11.2023 dienstags bis freitags von 17–21 Uhr
Johanniter-Notübernachtung, Ohlauer Straße 22, 10999 Berlin, ab 01.11.2023 täglich von 19–7 Uhr
Ort der Wärme. Johanniter im Humboldt Forum, Shopfläche an Portal 3, Schloßplatz, 10178 Berlin, voraussichtlich ab 10.11.2023 täglich außer dienstags von 14–18 Uhr