Hoffnungstaler Stiftung Lobetal: Richtfest für das Haus Julia von Bodelschwingh
Nicht die schlechteste Gegend, um den Lebensabend zu verbringen. Einige Hundert Meter entfernt vom Berliner Olympiastadion entsteht eine Seniorenwohnanlage, beste Wohnlage für Hertha BSC Fans. Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal wird das Haus mit Leben füllen. Am 4. November war Richtfest für das Haus Julia von Bodelschwingh.
Unweit des Olympiastadions in Berlin-Charlottenburg / Westend, in der Pillkaller Allee 2, entsteht derzeit eine Seniorenwohnanlange. Bauherrin ist die GFS Berliner Villen Besitz GmbH im Auftrag der Hamburger Gabriele Fink Stiftung. Diese wiederum vermietet die Immobilie an die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, die das Haus mit Leben füllt, sprich Pflege und Wohnen für knapp 90 ältere Menschen in 13 seniorengerechten Wohnungen mit Service und 72 vollstationären Wohnplätzen. Am 4. November war Richtfest, neun Monate nach der Grundsteinlegung.
„Nicht der der schlechteste Ort, um seinen Lebensabend zu verbringen“, meinte Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, in seinem Grußwort. Doch viel wichtiger war ihm der Dank, dass dieses Vorhaben überhaupt möglich geworden ist und mit dem Richtfest ein weiterer Bauabschnitt erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Petra Kochen, Vorsitzende Gabriele Fink Stiftung, erinnerte daran, dass 20 Tage nach der Grundsteinlegung der Krieg in der Ukraine begann. „Es hat uns vor unvorstellbare Schwierigkeiten gestellt. Ich bin unendlich dankbar, dass trotz dieser widrigen Umstände wir heute zum Richtfest zusammengekommen sind. Das haben wir dem guten Willen aller zu verdanken.“ Besonders beeindruckt ist sie von dem freundlichen Arbeitsklima auf der Baustelle herrscht. Das sei schon außergewöhnlich.
„Ich wünsche mir, dass dieser Spirit weiterlebt“, betont Thomas Fleischmann, Geschäftsführer der GFS Berliner Villen Besitz GmbH. „Und dass dieser sich auf die künftige Hausgemeinschaft überträgt.“ Der Geist des gegenseitigen Helfens solle die Kultur dieser Seniorenwohnanlage ausmachen. Mit Blick auf die Herausforderungen wie Corona und Kostensteigerung lobte er die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Der künftige Name wird auf jeden Fall für diese Kultur des Helfens und des Miteinanders stehen. Katja Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin der Altenhilfe, erläuterte, warum der Name auf Haus Julia von Bodelschwingh fiel. Diese heiratete mit 37 Jahren Friedrich von Bodelschwingh, den Sohn des gleichnamigen langjährigen Leiter der Anstalt Bethel. Sie engagierte sich mit ihrem Mann bei der Bekämpfung von Missständen, setzte sich für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von erkrankten und behinderten Menschen in den Anstalten ein. Zum Beispiel richtete sie eine Werkstatt mit angrenzender Webschule. Hier konnten Menschen mit starken Einschränkungen einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen. Die Webstühle sind heute noch im Einsatz. Nachdem ihr Mann im Januar 1946 starb, setzte Julia ihr Engagement in Bethel fort. Sie starb mit 80 Jahren.
Das Haus überzeugt durch seine Modernität und Transparenz mit großzügigen Glasflächen und bodentiefen Fenstern. Dies setzt sich im Inneren des Gebäudes fort. Die Zimmer sind hell und freundlich gestaltet. Bewohnerinnen und Bewohner können mit ihren Gästen und Angehörigen den naturnah belassenen Rundweg für einen Spaziergang im Außengelände nutzen. Im großzügigen Innenhof mit Sitzgelegenheiten unter schattenspendenden Bäumen und einer Kräuteroase wechseln sich Ruhezonen und aktivierende Flächen ab. Die Mieterinnen und Mieter der Wohnungen haben einen unverstellten Blick von ihren Balkonen auf den Georg-Kolbe-Park. Mit einem guten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr ist das Haus gut erreichbar und dennoch mitten im Grünen.