25.11.2022 | Gegen Gewalt an Frauen: Beratungs- und Schutzräume ausweiten
Zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November sieht die Diakonie in Berlin und Brandenburg dringenden Handlungsbedarf.
Zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November sieht die Diakonie in Berlin und Brandenburg dringenden Handlungsbedarf zum Schutz von Frauen vor körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt. Insbesondere Frauenschutzstrukturen und Beratungsangebote müssen ausgebaut werden und Frauenschutz in der Landespolitik als Schnittstellenthema berücksichtigt werden.
„Laut Landeskriminalamt sind Jahr für Jahr über 70 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt Frauen. In Brandenburg stehen von den nach den allgemeingültigen Kriterien des Europarats benötigten 632 Plätzen in Frauenschutzräumen bisher gerade 302 Plätze zur Verfügung. In Berlin sieht es kaum besser aus. Wir fordern die Absicherung und nachhaltige Finanzierung der bestehenden Frauenschutzeinrichtungen sowie den bedarfsgerechten Ausbau der Schutzplätze und des Hilfesystems unter Einbeziehung der Wohlfahrtsverbände und der Zivilgesellschaft. In der Diakonie denken wir von der Geschichte jeder einzelnen Frau her und welche Hilfe sie für einen Neustart braucht. Frauenschutz muss auch kontinuierlich im Fokus von Politik und Gesellschaft bleiben“, sagt Dr. Ursula Schoen, Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Dazu gehört der Abbau von Zugangs- und Sprachbarrieren zu Frauenschutzstrukturen und der Ausbau von Beratungsstellen. Eine wichtige Rolle bei der Prävention spielen Aus-, Fort- und Weiterbildungen, die für die Problematik sensibilisieren – gerade auch zum Schutz vor digitaler Gewalt. Frauenschutz ist ein Schnittstellenthema und muss daher in der Justiz, Gesundheit, Migrationspolitik und vielen anderen Bereichen übergreifend mitgedacht werden.
Mach mit! #schweigenbrechen
Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen am 25. November machen weltweit Menschen auf die Situation von Frauen aufmerksam. Auch das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend nutzt diesen Tag, um im Rahmen einer groß angelegten Mitmachaktion alle Bürgerinnen und Bürger aufzurufen, ein deutliches, solidarisches und bundesweit sichtbares Zeichen zu setzen. Auch wir beteiligen uns an der Aktion #schweigenbrechen und wollen damit den Menschen zeigen: Frauen sind nicht Schuld, wenn sie Gewalt erfahren! Gewalt an Frauen ist kein Kavaliersdelikt und nicht tolerierbar! Machen auch Sie mit und setzen Sie ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Helfen Sie, das Schweigen zu brechen.
Hier geht es zu den Informationen und Materialien rund um die Mitmachaktion #schweigenbrechen.
Pressekontakt
Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
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