Gegen die Kriminalisierung der Letzten Generation
Jetzt gemeinsam Lösungen finden! Statement von Diakonie-Direktorin Dr. Ursula Schoen
„Die Sorgen der Klimaaktivist:innen sind absolut legitim, wissenschaftlich nachgewiesen und nachvollziehbar: Unsere Schöpfung rast auf einen Kollaps zu und unsere Gesellschaften reden das Problem klein. Auch das ist psychologisch nachvollziehbar angesichts der unausweichlichen Veränderungen, die uns bevorstehen. Die offene Ablehnung von Austausch durch die Berliner Politik, die Ignoranz gegenüber den vergleichsweise bescheidenen Klimabewegungs-Zielen erinnern mich an die reaktionären Haltungen gegenüber den Aktivist:innen der 68er Generation. Heute wie damals droht ein Teufelskreis aus Ablehnung, Gewalt, Kriminalisierung.
Was wir jetzt brauchen, ist Mut! Mut, auf beiden Seiten die Methoden zu überdenken. Sich selbst mit Klebeaktionen zu verletzen und Gewalterfahrungen durch genervte Mitbürger:innen in Kauf zu nehmen, darf für die Klimaktivist:innen kein gangbarer Weg sein. Wir alle müssen uns unserer Verantwortung für die Generation der Zukunft bewusst werden und jeden Gesprächsfaden aufnehmen, der sich bietet. Rechtsbrüche wie unzulässige Eingriffe in den Straßenverkehr dürfen nicht legitimiert werden. Aber eine bewusste und unverhältnismäßige Kriminalisierung einer Bewegung, die nichts anderes wünscht als den Diskurs über das drängendste Thema unserer Zeit ist nicht die richtige Antwort. Das können wir besser.
Diakonie und Kirche sind auf dem Weg. Bischof Stäblein ist schon seit Monaten im Gespräch mit Vertreter:innen der Klimabewegung, bietet in den lokalen Kirchen Zuflucht und Arbeitsraum. Die Evangelische Kirche Deutschlands hat ihre Mitarbeitenden explizit ein Tempolimit empfohlen. Die Diakonie hat schon vor einem Jahr die 10 Thesen für eine sozial-ökologische Transformation mitentwickelt und in einem breiten nationalen Bündnis unterzeichnet.
Diakonische Jugendeinrichtungen wie die SozDia-Stiftung engagieren sich lautstark für die politischen Anliegen zum Umweltschutz und schieben in Großunternehmen wie der Johannisstift Diakonie mit 10.000 Mitarbeitenden revolutionäre Nachhaltigkeitsstrategien an. Nachhaltigkeit und Umweltschutz – auf Kirchenlatein „Bewahrung der Schöpfung“ – ist für uns kein Fremdwort, sondern wird immer mehr zur Basis unseres Handelns.
Ich bin dankbar prophetische Menschen, die gegen die Lethargie, für eine besser Zukunft kämpfen und sage den Aktivist:innen: „Wir sind für jedes Gespräch offene, möchten Eure Verstärker sein, mit Euch die richtigen, rechtsstaatlichen Methoden finden und Türen öffnen.“ Jetzt. Für eine Generation mit Zukunft!“
Pressekontakt
Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
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