Geflüchtete: Sozialen Zusammenhalt in den Fokus nehmen
Diakonie setzt sich mit Fachtag für die Stärkung von Sozialer Arbeit in Geflüchtetenunterkünften ein
Anlässlich des länderübergreifenden Fachtages „Soziale Arbeit in Geflüchtetenunterkünften“ am 16. Juli 2024 in Berlin ruft die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz die Landespolitik zur Stärkung der Sozialen Arbeit in den Unterkünften und zum Fokus auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf. Die Diakonie lehnt die herrschenden populistischen Abschottungsdiskurse und darauf aufbauende restriktive Maßnehmen gegen Geflüchtete ab. Diese schreiben Geflüchteten Menschen die Verantwortung für soziale und wirtschaftliche Missstände zu und stellen lediglich Scheinlösungen für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen dar. Fachlich kompetente Sozialarbeiter:innen vor Ort können hingegen einen substanziellen Beitrag für die Integration und für das soziale Miteinander in Berlin und Brandenburg leisten.
“Die Verschärfungen auf Bundes- und Europaebene werden die Grundrechte von geflüchteten Menschen auch hier in Berlin und Brandenburg stark beeinflussen, wenn sie beispielweise in sogenannte sichere Drittstaaten abgeschoben werden können, in denen es keinen funktionierenden Flüchtlingsschutz gibt.”, sagt Diakonie-Vorständin Andrea U. Asch und konkretisiert: “Allein die geplante Umsetzung der Europäischen Asylrechtsreform GEAS wird mehr Leid an den EU-Außengrenzen erzeugen und auch direkte psychosoziale und existenzielle Auswirkungen auf die Menschen in Gemeinschaftsunterbringung in Berlin und Brandenburg haben.”
Diakonie-Vorständin Andrea U. Asch unterstreicht darüber hinaus die Relevanz guter Rahmenbedingungen, vor allem bei der Vergabe von Unterkünften: “Wir setzen uns als Landesverband für langfristige und qualitätsorientierte Unterbringung ein. Es kann nicht sein, dass nur der Preis darüber bestimmt, wer bei Vergabeverfahren den Zuschlag erhält. Berlin hat signalisiert, Bewegung in die Vergabeverfahren zu bringen und die Gewichtung der Qualitätskriterien neu zu überdenken. Wir freuen uns, wenn diese langjährige Forderung der Diakonie nun umgesetzt wird.”
Diakonie-Vorständin Andrea U. Asch betont zudem, dass es vor allem die Fachkräfte seien, die den komplexen Erschwernissen in der Unterbringung begegnen und zu ihrer Bewältigung beitragen. Beispielsweise können fachlich kompetente Angebote den Menschen, die traumatisiert sind oder an einer posttraumatischen Belastungsstörung erkrankt sind, den Anschluss an die Gesellschaft und ein gutes Miteinander ermöglichen. Es müsse zentrale Aufgabe der Landesregierungen in Berlin und Brandenburg sein, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Fachkräfte in den Unterkünften halten und stärken.
13 diakonische Träger bieten mit 38 Unterkünften und ca. 8000 Plätzen in Berlin und Brandenburg Geflüchteten Betreuung, Beratung und Unterstützung an.