Freie Wohlfahrtspflege fordert Bürokratieabbau in Kitas
Einrichtungen und Träger im Bereich der Kindertagesbetreuung müssen spürbar entlastet werden
12.12.2025
Anlässlich der Sitzung des Sonderausschusses für Bürokratieabbau im Brandenburger Landtag hat der Fachausschuss IV (Familie) der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Brandenburg die Gelegenheit genutzt und auf die erhebliche bürokratische Belastung im Bereich der Kindertagesbetreuung aufmerksam gemacht.
„Als Vertreter:innen zahlreicher freier Träger von Kindertagesstätten erleben wir täglich, wie unsere Einrichtungen durch aufwändige und vor allem uneinheitliche Verwaltungs- und Antragsverfahren stark belastet werden. Besonders herausfordernd sind unter anderem: die vierteljährlichen Stichtagsmeldungen, die Beantragung von Sondermitteln (z.B. Kita-Budget), Betriebskostenabrechnungen, Anträge auf Härtefallausgleich bei entgangenen Elternbeiträgen sowie die Verfahren rund um die kompensatorische Sprachförderung.
Unsere Verwaltungskräfte und Träger bewältigen (oft mehrfach im Jahr) eine Vielzahl an zeit- und ressourcenintensiven Formularen, Tabellen und Verfahren, die oftmals weiterhin papierbasiert sind. Die Anforderungen und Dokumente unterscheiden sich dabei nicht nur von Landkreis zu Landkreis, sondern teils sogar von Kommune zu Kommune – was insbesondere für Träger mit Kitas an mehreren Standorten zu einer besonderen Hürde wird. Als kleinen Einblick überreichen wir Ihnen eine Sammlung der unterschiedlichen Abrechnungsformulare aus den verschiedenen Landkreisen.
Wir hätten uns sehr gewünscht, im Rahmen des Fachgesprächs zur Entbürokratisierung im Bildungswesen auch als Vertreter:innen der frühkindlichen Bildung aktiv angehört und einbezogen zu werden. Denn gerade im Bereich der Kitas sind Entbürokratisierung, Standardisierung und Digitalisierung keine Randthemen, sondern seit Jahren eine der zentralen Forderungen der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege.
Mit dem Entwurf des neuen Kita-Gesetzes und der geplanten Einführung einer landesweiten Kita-Datenbank sind aus unserer Sicht erste wichtige Weichen gestellt. Es ist jedoch essenziell, dass diese Entwicklungen zu spürbaren und nachhaltigen Vereinfachungen auch für die Träger und Einrichtungen führen. Wir bitten Sie, sich hierfür einzusetzen.
Gerne stehen wir für weitere vertiefende Gespräche zur Verfügung und bieten Ihnen an, konkrete Einblicke in die Praxis der Kitafinanzierung und den Verwaltungsalltag eines Trägers vor Ort zu geben.“
Svenja Gottschling, Diakonie-Referentin für Finanzierung von Kita und Ganztag und fachpolitische Interessenvertretung in Brandenburg war beim Sonderausschuss für Entbürokratisierung im Landtag vor Ort und hat den Ordner mit den Abrechnungsunterlagen für die verschiedenen Landkreise an den Abgeordneten Jörg Vogelsänger (SPD) und seinen Kollegen Marcel Penquitt (Ausschussvorsitzender und SPD Mitglied) samt kleinem Anschreiben überreicht.
Kontakt
Svenja Gottschling
Referentin für Finanzierung von Kita und Ganztag, Fachpolitische Interessenvertretung in Brandenburg
Gottschling.S@dwbo.de 030 82097323