EU fördert grenzüberschreitende Gesundheitskooperation Guben-Gubin
Das war ein Weihnachtsgeschenk der besonderen Art. Am 19.12.2023 erhielt das Naëmi-Wilke-Stift die Zusage für eine EU-Förderung in Höhe von rund 900.000 Euro für die Konzeptionierung eines Gesundheitszentrums für deutsche und polnische Patienten in Gubin. Das Zentrum entsteht in Zusammenarbeit mit den Städten Gubin und Guben, dem Universitätskrankenhaus „Karol Marcinkowski“ in Zielona Gora und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB). Wichtigstes Ziel ist es, den Zugang zur medizinischen Versorgung für deutsche und polnische Patienten in der Grenzregionen gleichermaßen zu ermöglichen und zu vereinfachen.
„Die Herausforderungen in der medizinischen Versorgung sind in der Doppelstadt Guben-Gubin auf deutscher und polnischer Seite gleich“, so Catrin Steiniger, Vorsitzende der KVBB. „Eine immer älter werdende Gesellschaft, zunehmender Fachkräftemangel und steigende Kosten. Das Projekt ist eine Möglichkeit zur gemeinsamen Erarbeitung eines zukunftsfähigen Modells zur Deckung von ggf. bestehenden medizinischen Versorgungsbedarfen in grenznahen Regionen. Wir unterstützen daher Lösungsideen für eine grenzunabhängige Bündelung der Ressourcen in der Region mit der Möglichkeit der Übertragbarkeit des Modells auf andere Grenzregionen.“ Zunächst müssen hierfür die Grundlagen geschaffen und zahlreiche Rechtsfragen bearbeitet werden, damit in einem zukünftigen Gubiner Gesundheitszentrum der deutsche Patient nach Vorlage seiner Krankenkarte ebenso versorgt wird, wie der polnische Patient. Fachärztinnen und –ärzte aus dem Naëmi -Wilke-Stift praktizieren dort gleichberechtigt neben ihren polnischen Kolleginnen und Kollegen. Mit der Zusage der Förderung beginnt nun die konkrete Planungsphase.
Zustimmung für das Projekt gibt es auch von den Bürgermeistern der Doppelstadt.
Bartłomiej Bartczak, Bürgermeister Gubin: „Ich freue mich sehr, dass unser Projekt so positiv bewertet worden ist. Es gibt noch viele juristische Fragen zu klären und dieses Projekt wird uns auch in dieser Hinsicht helfen. Mit dem internationalen Gesundheitszentrum erfüllen wir einen Traum vieler Menschen in der Grenzregion.“
Fred Mahro, Bürgermeister Guben: „Das Naëmi-Wilke-Stift ist ein Vorreiter in der Konzeptionierung eines Gesundheitszentrums für deutsche und polnische Bürgerinnen und Bürger. Das Motto ´Gesundheit kennt keine Grenzen´ unterstreicht die Vision des Naëmi-Wilke-Stifts, eine ganzheitliche und integrative Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Die Planungsphase ist ein bedeutender Schritt auf diesem Weg, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse und Anforderungen beider Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden. Wir können stolz darauf sein, dass das Naëmi-Wilke-Stifts eine beispielhafte Rolle bei der Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens für unsere Region spielt.“