08.12.2022 | Stadternährung der Zukunft: 64. Aktion von Brot für die Welt mit Podiumsgespräch eröffnet
Am 8. Dezember hat Brot für die Welt die 64. Aktion unter dem Motto „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft“ mit einem Podiumsgespräch in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche eröffnet. Die Gesprächsgäste um MdB Renate Künast haben innovative Ideen und Herausforderungen einer gesunden, autarken und bezahlbaren Stadternährung der Zukunft in den Blick genommen.
In Deutschland sind die Kapazitäten der Lebensmittelausgaben von Berliner Tafel oder Laib und Seele erschöpft. Viele Menschen mit eigenem Einkommen sind nicht mehr in der Lage, ihre Ernährung zu bezahlen. Eine der großen globalen Herausforderungen unseres Jahrhunderts ist deshalb die Frage, wie es gelingen kann, die Stadtbevölkerung mit bezahlbaren, gesunden, nachhaltig produzierten Nahrungsmitteln zu versorgen.
Welche Ideen für die Zukunft der Ernährungssouveränität gibt es in Deutschland und vor allem in Berlin? Wie erkennen Verbraucher:innen „gute“ Lebensmittel und muss es immer ein Bio-Siegel sein? Was können wir bezüglich der Klimaanpassung aus globalen Projekten von Brot für die Welt lernen?
Diakonie-Direktorin Dr. Ursula Schoen:
„In Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz koordiniert unser diakonischer Landesverband die Arbeit von Brot für die Welt. Dazu gehört vor allem die Bildungsarbeit. In Gemeinden, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen stehen wir für die Vermittlung von entwicklungspolitischen Inhalten. Wir als Diakonie nehmen die Impulse auf, die Brot für die Welt mit seiner weltweiten Expertise entwickelt: Zahlreiche diakonische Einrichtungen leisten in unserer Region einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige, gesunde, bezahlbare Ernährung für alle Menschen Die Berliner Kältehilfe oder das Foodsharing-Projekt unserer SozDia Stiftung im Stadtteilzentrum Lichtenberg setzen Zeichen gegen Ernährungsarmut. Die diakonische Hoffnungstaler Stiftung Lobetal ist ein leuchtendes Beispiel für regionale, inklusiver Landwirtschaft, mit höchster Bioqualität für Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und den Lebensmitteleinzelhandel. Wir müssen in diesem Prozess alle mitnehmen, sodass sie verstehen, dass unsere Ernährung hier in einem großen, globalen Zusammenhang steht.“
Renate Künast, MdB Bündnis90 / Grüne, Sprecherin AG Ernährung und Landwirtschaft im Deutschen Bundestag:
"Wir wollen die Ernährungsumgebung ändern, damit sich alle Menschen gut und ausgewogen ernähren können. Berlin sehe ich als Vorreiter für eine Stadt, die lecker, gesund und im Einklang mit dem Klima ist. Also jede Menge Zukunft!"
Stieg Tanzmann, Referent Landwirtschaft, Brot für die Welt:
„Die aktuelle Hungerkrise in den Ländern des Südens ist eine Preiskrise. Es wäre genug für alle da. Aber viele können sich die Nahrungsmittel nicht mehr leisten. In diesen Ländern rutscht die Mittelschicht in den Hunger ab.“
Lisa Haarhoff, Ernährungsrat Berlin:
„Der Ernährungsrat Berlin setzt sich dafür ein, dass in Berlin ein ErnährungsCampus entsteht - ein gemeinwohlorientierter, für alle offener Experimentier- und Bildungsort, wo vielfältige Menschen und Organisationen aus der Region die sozial-ökologische Ernährungswende gemeinsam vorantreiben.“
Christian Böttcher, Leiter Politik und Kommunikation Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVLH):
„Vertikale Landwirtschaft und die Regionalisierung können maßgeblich dazu beitragen, die Lebensmittelversorgung urbaner Ballungszentren resilienter und nachhaltiger zu gestalten. Der Lebensmittelhandel mit seinem flächendeckenden Filialnetz kann dabei eine wichtige Distributionsfunktion übernehmen. Die Herausforderungen dieses Umbaus des Ernährungssystems sind jedoch gewaltig und können nur im Konsens gemeistert werden.“
64. Aktion Brot für die Welt Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft
Klimawandel und Ernährung bedingen sich gegenseitig. Das globale Ernährungssystem verursacht ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen - und die Klimakrise wiederum zerstört mit Fluten und Dürren weltweit Ernten und Lebensräume.
Informationen zur 64. Aktion Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.
Klimawandel und Ernährung bedingen sich gegenseitig. Das globale Ernährungssystem verursacht ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen - und die Klimakrise wiederum zerstört mit Fluten und Dürren weltweit Ernten und Lebensräume. Mehr Informationen zur 64. Aktion Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft. von Brot für die Welt www.diakonie-portal.de/themen/diakonie-weltweit/brot-fuer-die-welt/eine-welt-ein-klima-eine-zukunft
Kontakt
Christiane Albrecht
Beauftragte für Nachhaltigkeit
Referentin Brot für die Welt
030 820 97 203