Erfolgsgeschichte: unabhängige Beschwerdestelle unterstützt bisher 6.700 Geflüchtete
08.07.2025
Erfolgsgeschichte: unabhängige Beschwerdestelle unterstützt bisher 6.700 Geflüchtete
Dieses Jahr feiert die Berliner unabhängige Beschwerdestelle (BuBS) ihr vierjähriges Bestehen. Ihre Aufgabe ist es, als Sprachrohr für geflüchtete Menschen zu fungieren und sie dabei zu unterstützen, ihre Anliegen gegenüber den Berliner Behörden zu formulieren und einzureichen. Durch ihre erfolgreiche Arbeit hat sich die Beschwerdestelle in den vergangenen Jahren fest in der Flüchtlingshilfe etabliert.
Seit dem Projektstart 2021 hat die BuBS rund 6.700 Beschwerden von Geflüchteten entgegengenommen und bearbeitet. Allein im Jahr 2024 waren es rund 2.200 Anliegen. Mehr als die Hälfte der Fälle konnte erfolgreich gelöst werden. „Das Interesse an unserem Hilfsangebot steigt kontinuierlich“, sagt Maike Caiulo-Prahm, Leiterin der unabhängigen Beschwerdestelle. „Die Anzahl der Unterkünfte wächst in Berlin, und gleichzeitig haben wir das Vertrauen der Geflüchteten gewonnen. Durch unsere Präsenz in den Unterkünften sind sie für unser Angebot sensibilisiert.“
Ausstattung, Service und Verpflegung – die häufigsten Beschwerdegründe
Die meisten Beschwerden beziehen sich auf die Ausstattung der Unterkünfte (ca. 22 %). Auch der Service der Berliner Behörden (ca. 18 %) kann Anlass für Beschwerden sein, ebenso die Verpflegung (ca. 17 %) in den Unterkünften.
Die BuBS nimmt die Beschwerden vertraulich auf, auf Wunsch auch anonym. „Die Beschwerdestelle ermöglicht, dass die Anliegen an die richtige Stelle gelangen und ernst genommen werden. Unsere Mitarbeitenden verschaffen Geflüchteten Gehör und tragen zur Lösung struktureller Probleme bei“, erklärt Björn Teuteberg, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. Diese sind von Beginn an Träger der Berliner unabhängigen Beschwerdestelle.
Beauftragt ist die Beschwerdestelle für die Geflüchteten von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration und Antidiskriminierung.
Regelmäßige Sprechstunden in den Unterkünften
Die BuBS nimmt Beschwerden an, die eine Flüchtlingsunterkunft oder eine Berliner Behörde betreffen. Alle in Berlin gemeldeten Geflüchteten können sich an die Beschwerdestelle wenden – egal, ob sie in einer Unterkunft oder in einer Wohnung leben. Auch Haupt- und Ehrenamtliche aus der Flüchtlingshilfe sind herzlich eingeladen, sich bei der BuBS zu melden.
Die meisten Beschwerden werden direkt in den Unterkünften abgegeben, die die Mitarbeitenden der Berliner unabhängigen Beschwerdestelle regelmäßig besuchen. Im Jahr 2024 haben die Beschwerdelots:innen berlinweit etwa 1.600 Sprechstunden in rund 110 Unterkünften durchgeführt. Probleme können auch persönlich in der Beschwerdestelle in der Donaustraße 78 in Neukölln, telefonisch, per E-Mail oder durch ein neunsprachiges Online-Kontaktformular eigereicht werden.
Die Arbeit der BuBS begann in der Corona-Zeit zunächst im kleinen Rahmen. Heute sind in der Beschwerdestelle rund 30 Mitarbeitende tätig. Sie sprechen mehr als ein Dutzend Sprachen und haben meist selbst einen Fluchthintergrund. „Gerade dieser Peer-to-Peer-Ansatz ist unsere Stärke“, so Maike Caiulo-Prahm. „So können wir die Anliegen der geflüchteten Menschen in ihrer Muttersprache entgegennehmen und sie darin bestärken, sich bei Problemen zu beschweren – ohne Angst vor negativen Auswirkungen.“
Weitere Informationen: www.bubs.berlin.
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Regionalverband Berlin
Leitung Kommunikation & Pressesprecherin
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