Johannesstift Diakonie - Ev. Waldkrankenhaus Spandau: Ein Herz für Kinder und Schwangere
Auch das Mobile Lotsenteam des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau ist inzwischen ein wichtiger Baustein in der Betreuung ukrainischer Geflüchteter. Zusammen mit dem Bezirk Spandau kümmert sich das Team seit 2017 darum, Kinder unter zwölf Jahren mit Fluchthintergrund, ihre Familien und Schwangere langfristig in das Gesundheitssystem zu integrieren.

Marion Potzies und Regina Cheyka vom Mobilen Lotsenteam des Evangelischen Waldkrankenhauses betreuen geflüchtete Kinder und Schwangere.
Zum Team der Frühen Hilfen unter der Leitung von Dr. med. Julia Grieb gehört unter anderem Marion Potzies, Kinderkrankenschwester und sozialpädagogische Fachkraft. Gemeinsam mit Sozialarbeiterin Regina Cheyka aus der Behindertenhilfe der Johannesstift Diakonie betreut sie eng Kinder und Schwangere, die aus der Ukraine geflüchtet und in den verschiedenen Unterkünften auf dem Gelände des Waldkrankenhauses und auf dem Stiftsgelände an der Schönwalder Allee angekommen sind. „Wir machen zuerst eine akute Bestandsaufnahme. Wie geht es den Kindern? Sind sie krank? Welche Impfungen haben sie? Zeigen sie Verhaltensauffälligkeiten, die auf eine Traumatisierung, Vernachlässigung oder Krankheiten hindeuten? Haben Sie Spielzeug und wetterfeste Kleidung? Gibt‘s Wickeltische und Erstausstattung für Säuglinge? Es sind viele Themen, die gerade aufkommen.“ Sie schaut sogar, ob Wickeltische in den Unterkünften zur Verfügung stehen. Die fehlen allerdings meistens.
Regina Cheyka ist Ukrainerin und übersetzt die Gespräche. Gemeinsam versuchen die beiden, Vertrauen zu den Familien aufzubauen. „Die Frauen und Kinder sind inzwischen angekommen, haben sich eingelebt und die Grundbedürfnisse sind gesichert. Nun werden wir eine Gesundheitssprechstunde einführen, um Bedarfe zu erkennen und rechtzeitig präventiv zu unterstützen.“ Marion Potzies: „Wir beginnen immer mit einem Beratungsgespräch, um die Familien kennenzulernen und dabei zu erkennen, ob eine akute oder auch langfristige kinderärztliche Versorgung nötig ist. Diese erfolgt dann in enger Absprache mit den Kinderärzt*innen im Evangelischen Waldkrankenhaus Spandau und niedergelassen Ärzte*innen im Bezirk.“
Ein besonderes Augenmerk haben die beiden Frauen auch auf die Schwangeren. „Wir müssen kultursensibel vorgehen. Vielen geht es nach dieser Flucht und den Erlebnissen schlecht. Hinter ihnen liegen die strapaziöseReise, Wochen der Angst und Unsicherheit. Somit ist es wichtig, eine eventuell vorliegende Risikoschwangerschaft zu identifizieren und dann in die ärztliche Vorsorge und Kontrolle der Geburtshilfe einbinden.“
Das Mobile Lotsenteam betreut aktuell sieben Flüchtlingsunterkünfte und elf verschiedene Familien- und Stadtteilzentren sowie Beratungsstellen im Bezirk, in denen sie regelmäßige Sprechstunden anbieten. Zusätzlich leben nun Geflüchtete aus der Ukraine im Bezirk, beispielsweise im Haus 11 im Evangelischen Waldkrankenhaus, in dem früher der Vorstand der Johannesstift Diakonie seine Büros hatte. „Auch auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstiftes sind wir regelmäßig zur Beratungssprechstunde, wo derzeit viele Familien untergebracht sind.“ Eine der bezirklichen Unterkünfte befindet sich am Rohrdamm in Spandau: 240 Menschen sind hier untergebracht, es handelt sich überwiegend um Mütter mit Kindern, davon auch chronisch Erkrankte.
Aktuelles zur Ukrainehilfe von Johannesstift Diakonie können Sie unter diesem Link entnehmen: