Diakonie-Zitat "Aufnahme von Geflüchteten im Paul-Gerhardt-Stift"

Dr. Ursula Schoen, Direktorin Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz:
"Die mediale Aufregung um die Aufnahme von Geflüchteten im Paul-Gerhardt-Stift zu Berlin stellt eine starke Belastung für die Bewohnenden der dortigen Senioreneinrichtung dar. Das reißerische Aufwiegen von Seniorinnen und Senioren gegen Geflüchtete ist jetzt nicht zielführend. Sie verletzt auch tausende Mitarbeitende, die sich Tag für Tag in den Mitgliedseinrichtungen der Diakonie für die Schwächsten unserer Gesellschaft einsetzen. Wir brauchen jetzt einen nüchternen Blick auf die Situation, das heißt: das sehen, was ist und nach vorne blicken.
Der diakonische Landesverband berät und begleitet seine Mitgliedseinrichtungen, hat aber keinen direkten Einfluss auf das operative Geschäft seiner Mitgliedseinrichtungen. Zwei diakonische Träger haben sich geeinigt, ihr Mietverhältnis von 'Pflege und Wohnen am Schillerpark' zu beenden. Hier wird nun nach und nach die bereits seit Jahren bestehende Unterkunft für besonders schutzbedürftige Geflüchtete als Vertragseinrichtung des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten erweitert. In räumlicher Nähe zum Aufnahmezentrum Reinickendorf möchte das Paul-Gerhardt-Stift mit seiner hohen Expertise in der Migrationsarbeit unterstützen.
Diakonisches Engagement in der Geflüchtetenarbeit kann nie von Profitdenken geprägt sein: Mehr als 30 Mitgliedseinrichtungen der Diakonie bieten in Berlin und Brandenburg über 5.000 Geflüchteten eine sichere und qualitativ wertige Unterkunft und soziale Betreuung. Diese Arbeit ist alles andere als eine Goldgrube. Vielmehr müssen wir uns als Landesverband immer wieder für eine auskömmliche Finanzierung einsetzen. Die Finanzierungsstrukturen sind hochkomplex. Neben den direkt finanzierten Unkosten entstehen auch in der Arbeit mit Geflüchteten hohe Neben- und Investitionskosten, die häufig durch die Trägereinrichtung aufgebracht werden müssen. Eine einfache Aufrechnung – wie sie der aktuellen Berichterstattung zu 'Pflege und Wohnen am Schillerpark' als Grundlage dient - wird der Situation nicht gerecht. Es wird eine Stimmung geschürt, die wir gerade jetzt nicht gebrauchen können. Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden in 1.600 diakonische Mitgliedseinrichtungen setzen sich in Berlin und Brandenburg gleichermaßen für alle Schutz- und Hilfesuchenden ein. In diesen Tagen gilt es, den sozialen Zusammenhalt zu befördern - nicht zu spalten.
Es ist bedauerlich, dass die Senior:innen und die Mitarbeitenden ihre gewohnte Umgebung zurück lassen müssen. Umso mehr schätzen wir die hohe Professionalität und große Empathie mit der die Mitarbeitenden der Johannesstift Diakonie ein neues Zuhause für die Bewohnenden finden und diese seit Monaten auf den Umzug vorbereiten."
Stellungnahmen der diakonischen Trägereinrichtungen
1.3.23
Paul-Gerhardt-Stift zu Berlin: ERWEITERTE Stellungnahme zur Schließung des "Pflege und Wohnen am Schillerpark"
Ansprechpartnerin: Elisabeth Katharina Liebing, Leitung Öffentlichkeitsarbeit, elisabeth.liebing@paulgerhardtstift.de
28.2.23
Paul-Gerhardt-Stift zu Berlin: Stellungnahme zur Schließung des "Pflege und Wohnen am Schillerpark"
Ansprechpartnerin: Elisabeth Katharina Liebing, Leitung Öffentlichkeitsarbeit, elisabeth.liebing@paulgerhardtstift.de
Johannesstift Diakonie: Fragen und Antworten zum „Pflege & Wohnen Schillerpark“ in der Müllerstraße – Berlin
Ansprechpartnerin: Lilian Rimkus, Pressesprecherin, lilian.rimkus@jsd.de
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Sebastian Peters
Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
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