Berliner Senat bricht Versprechen und gefährdet Jugendarbeit
04.09.2025
Die LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin (LIGA Berlin) übt scharfe Kritik an der Entscheidung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, den Tarifausgleich für Träger der freien Jugendhilfe noch im laufenden Jahr massiv zu kürzen. Dieses Handeln widerspricht den Zusagen von CDU und SPD im Abgeordnetenhaus aus dem Frühjahr.
Im gestrigen Landesjugendhilfeausschuss hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie die Entscheidung bekräftigt, zugesagte Mittel für die Tarifvorsorge für zahlreiche Projekte und Träger der Jugendhilfe noch im laufenden Haushaltsjahr zu kürzen. Auch im Jahr 2026 soll kein Ausgleich der zugesagten Tarifsteigerungen erfolgen. Vielmehr sollen die Träger die finanzielle Lücke aus Eigenmitteln finanzieren. Da freie Träger jedoch ohne Gewinnerzielungsabsicht und im staatlichen Auftrag arbeiten, sind Eigenmittel vielfach gar nicht vorhanden.
Die Folgen sind gravierend: Viele Träger müssen Personal abbauen und werden durch das Land unter massiven Druck gesetzt. Damit droht ein weiterer Abbau zentraler Angebote für Kinder und Jugendliche – von Jugendclubs über politische Bildung bis hin zu Streetwork und internationalen Begegnungen.
Oliver Bürgel, Federführer der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin und Geschäftsführer des AWO Landesverbandes Berlin:
„Der Senat bricht einmal mehr ein Versprechen und lässt Berliner Kinder und Jugendliche im Stich. Nur zwei Jahre nach den sog. Jugendgewaltgipfeln sind wir nicht nur bei null, sondern bei minus 10. So kann man nicht mit freien Trägern umgehen. Viele Projekte der Jugendhilfe stehen mittlerweile mit dem Rücken zu Wand. Die LIGA Berlin fordert die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie deshalb dringend auf, im Interesse der Kinder und Jugendlichen die Kürzungen der Tarifmittelvorsorge zurückzunehmen.“
Hintergrund LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege
In der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege haben sich in Berlin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Landesverband Berlin (Federführung 2025/2026), die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Caritasverband für das Erzbistum Berlin, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin, der DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz sowie die Jüdische Gemeinde zu Berlin zusammengeschlossen. In den sozialen Einrichtungen, Diensten und Projekten der LIGA sind in Berlin rund 107.000 hauptamtliche und etwa 53.000 ehrenamtliche Mitarbeitende tätig. Rund 150.000 Menschen sind zusätzlich persönliche Mitglieder in den Verbänden der LIGA Berlin, die wiederum ca. 1.200 Initiativen und Träger vertreten.
Kontakt
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LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin
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