Auf der Zielgeraden für Menschen mit Behinderung
Diakonie mahnt: Inklusion muss in der Gesellschaft und Politik stärker verankert werden
08.07.2025
Anlässlich der bevorstehenden Special Olympics in Berlin und Brandenburg erinnert die Diakonie an eine notwendige sozialpolitische Neuausrichtung für eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Beeinträchtigungen gleichberechtigt teilhaben können. Die gesellschaftliche Stimmung für Diskriminierung und Ausgrenzung nimmt stetig zu. Die Kassenlage ist angespannt. Es braucht Mut und eine laute Stimme, um Inklusion tatsächlich voranzubringen.
Vom 10. bis 13. Juli 2025 findet in Berlin und Brandenburg mit den Special Olympics die größte inklusive Sportveranstaltung der Region statt. Die Landesspiele sind mehr als nur ein Sportevent, sie schaffen eine außergewöhnliche Plattform für gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung. Dr. Ellen Überschär, Vorständin der Stephanus-Stiftung, die insgesamt 76 Athletinnen und Athleten die Teilnahme an den Landesspielen ermöglicht: „Die Landesverbände Special Olympics Berlin und Brandenburg fördern Teilhabe und Gesundheit durch Wettkämpfe, Gesundheitsprogramme und Schulungen für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Vor allem die sportlichen Begegnungen und Ereignisse sind für die Sportlerinnen und Sportler, die bei Stephanus arbeiten oder leben, die Höhepunkte! Wöchentlich gehen sie dafür zur Sportgruppe und bereiten sich viele Monate vor. Die öffentlichen Wettkämpfe schaffen Sichtbarkeit und stärken das Selbstwertgefühl und die Motivation weit über den Sport hinaus.“
Trotz des wertvollen Beitrags der Landesspiele für eine inklusivere Gesellschaft bleibt ihre Finanzierung, besonders in Brandenburg, eine große Herausforderung. Der Eigenanteil von bis zu 20 Prozent an den Gesamtkosten kann nur unter größten Anstrengungen durch Spenden, Sponsoring und Merchandise gedeckt werden. Auch dieses Jahr waren die Spiele bis kurz vor Beginn finanziell nicht gesichert. Tausende ehrenamtliche Stunden der Fachkräfte aus Heilerziehungspflege und Betreuung sind dabei gar nicht einkalkuliert.
Dr. Ursula Schoen, Diakonie-Direktorin: „Die Special Olympics machen – dank großzügiger Unterstützung durch die öffentliche Hand und überragendem ehrenamtlichen Einsatz – Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft sichtbar. Sie machen deutlich: Alle Menschen haben das Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie haben das Recht, sich mit ihren Stärken und Schwächen einzubringen. Die Special Olympics erinnern uns aber auch, wie weit der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft noch ist. Bürokratiearme, leicht verständliche, wertschätzende Zugänge zu Information und das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen in Kita und Schule sind alles andere als selbstverständlich. Als Diakonie rufen wir die Landesregierungen auf: Lassen sie uns gemeinsam barrierefreie Lebenswelten ohne Diskriminierung schaffen. Wir haben lange genug trainiert und konzipiert. Jetzt müssen wir auf die Zielgerade kommen, damit Brandenburg und Berlin lebenswerte Regionen für alle Menschen werden.“
Über 400 diakonische Einrichtungen und Diensten bieten in Berlin und Brandenburg mit vielen tausenden Mitarbeitenden Leistungen der sozialen Teilhabe, zur Teilhabe am Arbeitsleben und Leistungen zur Teilhabe an Bildung für Menschen mit Behinderungen und Suchterkrankungen an. Darüber hinaus sind in beiden Bundesländern diakonische Einrichtungen der Suchtselbsthilfe, Betreuungsvereine und Beratungsstellen aktiv.
Weitere Informationen:
- https://specialolympics.de/berlin/startseite
- https://specialolympics.de/brandenburg/startseite
- www.stephanus.org
Pressekontakt Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz:
Sebastian Peters, Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit:
030 820 97 110, E-Mail: peters.s@dwbo.de, www.diakonie-portal.de
Pressekontakt Stephanus Stiftung (zur Protagonist:innen-Recherche):
Charlotte Biermann, Pressesprecherin: 0160 903 619 59,
E-Mail: charlotte.biermann@stephanus.org, www.stephanus.org
Hintergrund Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz:
Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist ein Verband der Freien Wohlfahrtspflege. Als Dach- und Spitzenverband vertritt das Werk die 380 evangelischen Träger mit 1.900 Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsdiensten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen. Gemeinsam mit ihnen engagiert sich das Diakonische Werk für Teilhabe und Vielfalt und setzt sich im Sinne der Nächstenliebe auf landes- und kommunalpolitischer Ebene für benachteiligte und ausgegrenzte Menschen ein.
Ansprechpartner DWBO

Sebastian Peters
Leiter Politik und Kommunikation Pressesprecher
Peters.S@dwbo.de 030 82097110 0173 6033322