Türen öffnen | Jahresbericht 2022
Behindertenhilfe, Suchthilfe, Psychosoziale Hilfen und Betreuungsrecht
MIT DER IMPFPFLICHT INS NEUE JAHR Sabine Oster, Leiterin des Arbeitsbereiches Behindertenhilfe und Suchthilfe der berichtet von der Herausforderung, die Impflicht in den Einrichtungen praktisch umzusetzen. Für die Diakonie gehörte dazu eine aktive Zusammenarbeit mit politischen Gremien, um die Versorgungssicherheit, zum Beispiel in Einrichtungen der Eingliederungsshilfe, zu gewährleisten. Die Spaltungstendenzen der Gesamtgesellschaft durch Corona-Verschwörungsmythen haben sich sowohl unter Einrichtungsbewohner:innen als auch -mitarbeiter:innen abgebildet und zu Diskussionen geführt. Neben der Wahrung des Infektionsschutzes einerseits galt es für die Diakonie andererseits in Ausnahmefällen zu differenzieren – zum Beispiel mit einer Regelung, die das Tragen der Maske für Wohnprojektbewohner:innen in Gemeinschaftsräumen zur freiwilligen Entscheidung macht.
AUSWIRKUNGEN DES UKRAINEKRIEGS | DER ENERGIEKRISE GEMEINSAM FLEXIBEL BEGEGNEN | SOZIALRÄUME FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG GESTALTEN Sabine Oster, Leiterin der Behindertenhilfe und Suchthilfe der Diakonie berichtet, was der Krieg in der Ukraine für ihren Arbeitsbereich bedeutet hat. Auch der Umgang mit den gestiegenen Energiekosten war ein großes Thema für Vereinbarungen mit Sonderregelungen im Rahmen der Vergütungsstruktur. Ein weiterer Schwerpunkt des Jahres war die Sensibilisierungsarbeit für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Dialog mit anderen Fachverbänden, Expert:innen und der Politik. Vor allem in ländlichen Sozialräumen gibt es hier noch sehr viel Handlungsbedarf und es ist nun Aufgabe der Diakonie, eine entsprechende Investitionsbereitschaft weiter in die Kommunen und Landkreise zu tragen.
2022: MIT WENIG PERSONAL DURCH VIELE KRISEN Der Fachkräftemangel ist besonders stark in der Eingliederungshilfe zu spüren, sagt Sabine Oster, Leiterin des Arbeitsbereichs Behindertenhilfe und Suchthilfe der Diakonie. Besonders betroffen sind dabei jene Wohnformen, in denen Betreuung rund um die Uhr notwendig ist. Die Zahlen der Berufsauszubildenden haben sich in den vergangenen 20 Jahren nahezu halbiert. Immer weniger junge Menschen ergreifen den Beruf der Heilerziehungspflege mit schwerwiegenden Folgen. So schwinden zum Beispiel auch die Plätze in betreuten Wohngemeinschaften. Die Diakonie setzt sich darum weiter zusammen mit der LIGA und gegenüber den Regierungen in Berlin und Brandenburg für tragfähige, rahmenvertragliche Lösungen ein, die über Imagekampagnen hinausgehen.
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Vor einem Jahr - im September 2021 - hat Dr. Ursula Schoen das Direktorinnenamt in der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz übernommen. Nun sieht sie Kirche und Gesellschaft in der Region vor den größten Herausforderungen seit Jahrzehnten.
Zum DWBO-Jahresempfang 2022 trafen sich Gesellschaft, Politik und Sozialwirtschaft im Garten des Hauses der Diakonie in Berlin-Steglitz. Im Mittelpunkt standen sechs innovative diakonische Projekte.