3 Fragen an Dr. Berthold Höcker
Dr. Bertold Höcker ist seit 2009 Superintendent des Kirchenkreises Berlin Stadtmitte. Er engagiert sich nachdrücklich für die Rechte von Lesben und Schwulen in der der ev. Kirche.
Welche Idee steckt hinter Ihrer Kampagne "Liebe tut der Seele gut - Hass schadet der Seele"?
Ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden ist möglich. Daran glaube ich. Mit den Aufklebern, Bannern und Slogans der Kampagne „Hass schadet der Seele – Liebe tut der Seele gut“ tragen wir im Kirchenkreis diese Überzeugung weiter. Denn jeder und jede ist ein Ebenbild Gottes und soll erfahren können: Liebe tut der Seele gut. Die Evangelische Kirche in Berlin engagiert sich gemeinsam mit LGBTI* für die Vielfalt von Lebensentwürfen. Wir stehen an der Seite der queeren Community.
Was hat Sie dazu veranlasst die Broschüre "Homosexualität und Christentum" zu verfassen?
In den Gottesdiensten und Veranstaltungen zum Christopher-Street-Day begegneten mir bei den Teilnehmenden vielfach Unwissen und Klischees über die Haltung der Kirche zum Thema Homosexualität. Daher habe ich für die CSD-Gottesdienste die genannte Broschüre geschrieben, die Grundinformationen zum Thema enthält. Ich bin erstaunt, welche Wirkungsgeschichte diese kleine Schrift hat. Sie gibt es inzwischen in acht Sprachen übersetzt. Die fünfte Auflage ist in Vorbereitung. Jederzeit kann die Broschüre kostenlos auf der Seite kkbs.de heruntergeladen werden.
Was hat Sie zuletzt beeindruckt?
Dass Pfarrerin Gniewoß aus der Gemeinde Heilig Kreuz nach Lesbos gefahren ist, um in einem Flüchtlingslager konkrete Hilfe zu leisten.