Familienorientierung im Landesverband
Die Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Aufgaben gehört für viele Arbeitnehmer:innen zu den großen Herausforderungen des Alltags. Mit Freude und Erfolg arbeiten und zugleich den Anforderungen eines Familienlebens gerecht werden – das ist nicht nur eine Frage der individuellen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit, sondern hat viel mit den Arbeitsbedingungen zu tun. Als kirchlich-diakonischer Arbeitgeber sehen wir uns besonders verpflichtet, Kolleg:innen als Menschen mit vielfältigen Lebensaufgaben zu sehen.
Zertifizierung mit dem »Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung«
Unser diakonischer Landesverband ist seit dem 17. Februar 2022 mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung von Diakonie Deutschland und EKD zertifiziert.
Das bedeutet unter anderem für unsere Mitarbeitenden:
- Flexible Arbeitszeiten:
Durch den Verzicht auf Kernarbeitszeiten in den meisten Tätigkeiten können Mitarbeitende ihre Arbeitszeit unter Berücksichtigung der dienstlichen Belange flexibel gestalten. Das Arbeitszeitkonto ermöglicht den Ausgleich von Arbeitszeiten innerhalb eines Monats bzw. Jahres. - Mobiles Arbeiten:
Eine Dienstvereinbarung regelt, dass Mitarbeitende bis zu 40 % ihrer wöchentlichen Arbeitszeit regelmäßig mobil erbringen können. Das DWBO stellt eine entsprechende technische Ausstattung und Infrastruktur dafür zur Verfügung. - Kinder mit ins Büro bringen:
Sollte einmal keine andere Betreuung möglich sein, können Kinder mit in das Büro gebracht werden. Eine entsprechende Infrastruktur mit Wickeltischen und Spielzeugkisten steht zur Verfügung.
Das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung ist ein niedrigschwelliges und kostengünstiges Instrument, um familienorientierte Personalpolitik strategisch weiterzuentwickeln und sichtbar zu machen.
Es ist ein gemeinsames Angebot der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland in Anbindung an das Institut für Qualitätsentwicklung und Gütesiegel in Kirche und Diakonie
Wechsel zwischen Voll- und Teilzeit, mobiles Arbeiten, Flexibilität für Mitarbeitende mit pflegebedürftigen Angehörigen, Job-Sharing, Elternzeit für Väter – in Zeiten von Fachkräftemangel, Digitalisierung und der wachsenden Vielfalt von Lebensentwürfen müssen sich Personalverantwortliche verstärkt mit Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie auseinandersetzen, wollen sie ihre Mitarbeitenden halten und neue Fachkräfte gewinnen.
Familienorientierung groß machen
Umfragen zufolge ist für neun von zehn Beschäftigten mit minderjährigen Kindern Familienorientierung genauso wichtig oder sogar wichtiger als das Gehalt. Auch Unternehmen erkennen zunehmend den Wert einer familienorientierten Personalpolitik. So entpuppten sich bestehende Konzepte zur Förderung der Vereinbarkeit bei vielen Unternehmen und Organisationen als wesentliche Säulen im Risikomanagement zur Corona-Pandemie. Familienorientierte Personalpolitik ist als Bestandteil einer erfolgreichen Führungsstrategie und im Wettbewerb um die besten Fachkräfte nicht mehr wegzudenken.
Die Berücksichtigung familiärer Verantwortung ist in der evangelischen Arbeitswelt nicht neu. Doch meist beruhen entsprechende Maßnahmen auf individuellen ad-hoc-Entscheidungen, während die wenigsten diakonischen und kirchlichen Einrichtungen Familienorientierung in ihrem strategischen Personalmanagement nutzen. Dadurch fehlt es zum einen an Transparenz und Planungssicherheit für die Beschäftigten. Zum anderen entfällt die Möglichkeit, Maßnahmen der Familienorientierung gezielt zur Fachkräftegewinnung einzusetzen.
Vorteil im Wettbewerb um die besten Fachkräfte
Mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung haben Diakonie Deutschland und EKD in einer gemeinsamen Initiative ein eigenes Verfahren entwickelt, mit dem diakonische und kirchliche Einrichtungen ihre familienorientierte Angebote bedarfsgerecht weiterentwickeln, nach innen transparent und nach außen sichtbar gestalten können. Sie zeigen sich damit nicht nur als verlässlicher Arbeitgeber für ihre Mitarbeitenden, sondern gewinnen auch einen strategischen Vorteil im Wettbewerb um die besten Fachkräfte.
Der Zertifizierungsprozess ist so angelegt, dass der finanzielle, zeitliche und personelle Aufwand, um das Siegel zu erhalten, möglichst gering gehalten wird. Dadurch ist es auch kleineren und mittleren Einrichtungen möglich, die Zertifizierung zu erwerben. Im Vordergrund stehen das klare Bekenntnis zu einer familienorientierten Personalpolitik und die Umsetzung einiger Maßnahmen, die sich an den spezifischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Einrichtung orientieren.
Aktuelle Termine und Veranstaltungen rund um das Thema Gütesiegel finden Sie hier.