Unsere Kinder sind mehr wert
Wohlfahrtsverbände und Kita-Eltern übergeben 3.500 Protestpostkarten an Brandenburger Landesregierung
Die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Paritätische Brandenburg, die Gemeinsame Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der AWO Brandenburg und Elternbeiräte aus Cottbus, Potsdam und Spree-Neiße betonen mit der Postkartenaktion im Brandenburger Jugendministerium die Dringlichkeit eines neuen Kita-Gesetzes.
Zeit, Personal und Geld fehlen laut der 3.500 Protestpostkarten, die Wohlfahrtsverbände und Kita-Eltern zum Internationalen Kindertag am 1. Juni dem neuen Bildungsminister Steffen Freiberg, stellvertretend für Ministerpräsident Woidke, übergeben haben. Die Aktion soll der Forderung nach einem neuen Kita-Gesetz Nachdruck verleihen, das die Bildungs- und Betreuungsqualität für die Brandenburger Kinder nachhaltig sichert.
„In den unzähligen Postkarten steckt ganz viel Liebe - Kinder, Eltern und Erzieher:innen haben ihre wichtigsten Wünsche für die Kita gemalt, geschrieben oder gedichtet. Frühkindliche Bildung muss endlich zur Chefsache werden. Unsere Kinder brauchen eine Perspektive. Und die Gesellschaft einen Prioritätenwechsel“, sagt Robert Witzsche vom KiTa-Elternbeirat Potsdam. Die Postkartenaktion ist Teil des Kita-Kollaps-Aktionstags, der am 15. Mai in ganz Brandenburg stattgefunden hatte und an dem sich knapp 400 Kindertagesstätten und Horte beteiligt haben. Mit ganz vielfältigen und kreativen Ideen und zentralen Großveranstaltungen in Cottbus und Potsdam haben alle Akteure auf die prekäre Lage des Kita-Systems aufmerksam gemacht.
„Viele Kitas im Land Brandenburg können die notwendige Qualität der Kinderbetreuung nur noch mit Mühe aufrechterhalten. Ein neues und besseres Kita-Gesetz ist seit Jahren überfällig“, sagt Angela Schweers, Sprecherin der AWO LAG Brandenburg. „Die vielen Postkarten an die Landesregierung zeigen, dass Eltern, Erzieher:innen und Kita-Träger sich einig sind und die Politik jetzt endlich handeln muss. Sonst ist es ein Kollaps mit Ansage.“
Die bisherigen finanziellen, personellen und rechtlichen Verbesserungsmaßnahmen des Landes greifen zu kurz und verändern die Rahmenbedingungen für die Betroffenen nicht spürbar. „Die derzeitige Kitafinanzierung ist extrem aufwändig, kompliziert und unklar. Zudem versickert zuviel Geld in intransparenten Verwaltungsabläufen und Rechtsstreitigkeiten, das für dringende Qualitätsverbesserungen der Kindertagesbetreuung genutzt werden könnte. Dazu braucht es jetzt eine umfangreiche Kita-Rechtsreform mit nachvollziehbaren und einheitlichen Finanzierungsstandards.“ sagt Dr. Ursula Schoen, Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. „Die Gesprächseinladungen von Bildungsminister Steffen Freiberg sind positive Zeichen. Wir rechnen mit einer Zusammenarbeit, in der unsere langjährige Vorarbeit Früchte trägt und die Kita-Rechtsreform zügig umgesetzt wird. Für unser gemeinsames Ziel: Zeitgemäße Bildung und Betreuung für die Jüngsten – für die Zukunft unserer offenen, demokratischen Gesellschaft.“
Die Diakonie, Der Paritätische Brandenburg und der AWO LAG Brandenburg vertreten die Interessen von 360 Kindertagesstätten und Horten im Land Brandenburg.
Ansprechpartner
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Pressesprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit
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