Eröffnung 63. Aktion in der Apostel-Paulus-Kirche Schöneberg
Am 3. Advent feierten wir die Eröffnung der 63. Aktion in der Apostel-Paulus-Kirche in Berlin Schöneberg gemeinsam mit der Präsidentin von Brot für die Welt, dem Kirchenkreis Schöneberg Tempelhof und der Kirchengemeinde. Alle Beteiligten sind bereits auf dem Weg zur Nachhaltigkeit: Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.
Klimagerechtigkeit: Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft
In Europa vertrocknen immer häufiger Wälder und Wiesen. In Bangladesch muss man die Ackerböden gegen Überschwemmung und Versalzung schützen.
Die Klimakrise betrifft uns alle. Am meisten betroffen jedoch sind die, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Mit neuen Anbaumethoden oder robustem traditionellen Saatgut unterstützen unsere Partner vor Ort in Bangladesch, Burkina Faso und vielen anderen Ländern, die Menschen, damit sie mit den immer häufigeren Wetterextremen besser zurechtkommen.
Auch dieses Jahr hat sich Brot für die Welt den Einsatz für Klimagerechtigkeit zu einem der Schwerpunkte seiner Arbeit gemacht. Für den Weg Richtung klimagerechte Gesellschaft braucht es das Handeln der Politik, aber auch jeden Einzelnen, durch eine ressourcenschonende Lebensweise, aktives Engagement und Solidarität.
Nazli Begum (40) und ihre Tochter Amena (10) gießen die Pflanzen auf ihrem Hochbeet. Projektpartner: Christian Commission for Development in Bangladesh (CCDB)
Gemeinsam mit Partnerorganisationen und Bündnispartnern auf nationaler und internationaler Ebene treten wir für eine ambitionierte und menschenrechtsbasierte Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ein.
Wir engagieren uns dafür, dass Deutschland und die Europäische Union einen fairen Beitrag zur finanziellen Unterstützung armer Länder leisten.
Wir treten dafür ein, dass Menschen, die ihre Heimat aufgrund des Klimawandels verlassen müssen, Schutzansprüche einfordern können.
Wir helfen Kleinbauernfamilien dabei, sich an die Klimaveränderungen anzupassen und widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen zu werden, zum Beispiel durch den Anbau dürre oder salzresistenter Getreidesorten, effiziente Bewässerungssysteme sowie das Anlegen von Steinwällen zum Schutz vor Erosion.
Wir unterstützen Maßnahmen zur Katastrophenprävention, etwa die Errichtung von Deichen und sturmsicheren Häusern oder den Aufbau von Frühwarnsystemen.
Wir fördern Aktivitäten zum Klimaschutz, wie den Bau energiesparender Öfen, die Verwendung von Solar oder Wasserenergie und das Aufforsten von Wäldern.
Eine Auswahl unserer Klimaprojekte
Jahrzehnte lang konnten Evelyn und Gift Dirani zusammen mit ihren Kindern und Enkeln ein bescheidenes, aber glückliches Leben führen. Bis vor circa zehn Jahren, da begann, was bis heute anhält: Die Temperaturen stiegen und die Regenzeit begann immer später. Wenn sie dann endlich da war, entweder mit viel zu geringen Niederschlägen, oder so heftig, dass das komplette Land weggespült wurde. Die Erträge der Felder sanken. Hungrig ins Bett zu gehen wurde zum Alltag.
Durch TSURO-Mitarbeitende lernen die Diranis wie man mit den Folgen des Klimawandels am besten umgeht und die Umwelt schützt. Nach der Schulung werden die Bäuer:innen selbst aktiv und geben das erworbene Wissen weiter. So können Zehntausende davon profitieren.
In Bangladeschs Küstenregion sind die Folgen des Klimawandels so gravierend wie in kaum einer anderen Region der Welt. Wirbelstürme gefolgt von Flutwellen treffen mehrmals im Jahr schwer auf die Region. Sie versalzen Boden und Grundwasser. Das führt zu unfruchtbaren Feldern und einem Mangel an Trinkwasser und Wasser zur Bewässerung des Ackerlands. Tag für Tag kämpfen die ansässigen Familien um ihr Überleben.
Die Christian Commission for Development in Bangladesh (CCDB), eine Partnerorganisation von Brot für die Welt hilft Küstenbewohner:innen ihren Lebensstil an die ändernden Klimabedingungen anzupassen. Die CCDB Mitarbeitenden unterstützen die Familien beispielsweise mit salzresistentem Saatgut, gefilterten Regenwassertanks, Schutzräumen vor Sturm und Gemüse, dass in Gefäßen wächst.
Trotz Regenzeit lässt der Regen im Süden Sambias auf sich warten. Das Ackerland wird hart, rissig und ausgetrocknet. Die Ochsen für das Gespann verenden langsam. Aufgrund dieser Folgen von klimatischen Veränderungen haben sich die Eltern Never und Jackson Hanzala noch vor ein paar Jahren nächtelang den Kopf zerbrochen, wie sie ihre Kinder am nächsten Tag ernähren sollen.
Mit Hilfe der Kaluli Development Foundation (KDF), einer Partnerorganisation von Brot für die Welt gehören diese Gedanken der Vergangenheit an. Die Mitarbeitenden der KDF versorgen Familien wie die Hanzalas mit Saatgut und Wissen: Tiefe Löcher bis hinab zum Grundwasserspiegel, die mit einem dichten, feuchthaltendem Buschwerk umrandet sind sichern die Wasserversorgung.
Das Recht auf sauberes Wasser gehört schon seit 2010 zu den Menschenrechten. Trotzdem haben immer noch 2,1 Milliarden Menschen keinen direkten Zugang zu Trinkwasser.
Die Gründe hierfür sind vielseitig: Zum einen leben die Menschen in abgeschiedenen Orten und müssen für das Wasser, das oftmals nur wenige Stunden am Tag zur Verfügung steht, weite Wege zurück legen. Zum anderen wird das verfügbare Wasser durch die (westliche) Landwirtschaft, Tierhaltung und Industrie stark verschmutzt.
Da der Wasserverbrauch noch weiter steigen wird, ist es die Verantwortung der Industrie und des Agrarsektors nachhaltig mit der Ressource Wasser umzugehen.
Wir (ver)brauchen Wasser: virtuelles Wasser, Trinkwasser weltweit und Wasser in Brandenburg
Christiane Albrecht ist Referentin für Brot für die Welt in Berlin-Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz. Sie ist für die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Dazu gehört u.a. die Arbeit in Gemeinden, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen sowie die Kooperation mit kirchlichen und außerkirchlichen Partnern für die Vermittlung von entwicklungspolitischen Inhalten. Themenschwerpunkte sind für die Nachhaltigkeitsmanagerin (M.A.) die Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO, der Faire Handel, kritischer Konsum und nachhaltige Ernährung.