65. Spendenaktion von Brot für die Welt
Wandel säen. Machen Sie mit!
Kampf für eine Welt ohne Hunger
Hunger und Mangelernährung lassen sich nur mit einem weltweit veränderten Ernährungssystem überwinden. Deshalb unterstützen unsere Partner Kleinbauernfamilien mit traditionellem Saatgut und Sortenvielfalt, um in Zukunft widerstandsfähig zu sein.
Wie wir weltweit helfen
Fast 800 Millionen Menschen auf der Welt leiden Hunger. Eine unfassbare Zahl! Denn eigentlich könnte unsere Erde alle Menschen ernähren. Dass jede und jeder Zehnte nicht satt wird, liegt vor allem an Kriegen und bewaffneten Konflikten. Und am menschengemachten Klimawandel, der zur Folge hat, dass weltweit Ernten durch anhaltende Dürren, Stürme oder Überschwemmungen zerstört werden. Verantwortlich ist aber auch unser globales Ernährungssystem. Denn das ist weder nachhaltig noch fair. Im Gegenteil: Es schadet der Umwelt und dem Menschen. Denn es begünstigt nicht die kleinbäuerliche, sondern die industrielle Landwirtschaft.
„Wandel säen“ lautet deshalb das Motto der 65. Aktion von Brot für die Welt. Denn wir sind davon überzeugt: Eine Umkehr ist nötig. Wir brauchen ein weltweites Ernährungssystem, das an den Bedürfnissen armer und benachteiligter Gruppen ausgerichtet ist. Das unsere natürlichen Ressourcen schont, den Klimawandel nicht weiter antreibt und die Menschenrechte respektiert. Die Partnerorganisationen von Brot für die Welt zeigen im Kleinen, wie so etwas aussehen kann.
Zusammen mit seinen Partnerorganisationen in mehr als 80 Ländern sät Brot für die Welt den Wandel aus. Wir sind gewiss, dass das Samenkorn der Gerechtigkeit aufgehen und Früchte tragen wird. Doch dazu benötigt es das Engagement vieler. Wir bitten Sie: Unterstützen Sie uns dabei, Hunger und Mangelernährung weltweit zu überwinden – durch eine Spende für die Projektarbeit unserer Partner, durch Ihr Gebet für das tägliche Brot in der Einen Welt und durch Ihr eigenes Verhalten im Alltag: indem Sie nur so viele Nahrungsmittel kaufen, wie Sie essen können; indem Sie regionale, fair gehandelte oder Bio-Produkte erwerben, wann immer es geht; und indem Sie nachhaltiger leben. Für Ihren Beitrag danken wir Ihnen von Herzen!
65. Aktion Brot für die Welt - Kernbotschaften
1. Hunger in einer Welt im Überfluss
Obwohl es weltweit genügend Nahrungsmittel gibt und mehr produziert wird, als je zuvor, haben derzeit über 800 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Beinahe jeder zehnte Mensch auf der Welt hungert. Mehr als jedes fünfte Kind unter fünf Jahren ist unterentwickelt, weil es an ausreichend gesunder und ausgewogener Nahrung fehlt. Vom Ziel der Vereinten Nationen, den Hunger bis 2030 zu beenden, entfernen wir uns immer weiter. Aktuelle Krisen, gewaltsame Konflikte und langfristige Fehlentwicklungen sind die Ursachen. Mit ihren Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen und der Schließung von Märkten hat die Covid 19-Pandemie weltweit verheerende Folgen – Millionen verloren Arbeit und Einkommen. Mehr als die Hälfte aller unterernährten Menschen lebt in Ländern, die unter Kriegen oder Bürgerkriegen leiden. Dort werden Felder zerstört, Tiere geraubt und Menschen von ihrem Land vertrieben. Gravierende Auswirkungen hat auch der Krieg in der Ukraine. Weltweit sind Preise für Lebensmittel, aber auch für Saatgut, Dünger und Energie gestiegen. Davon sind Kleinbauernfamilien auf dem Land ebenso betroffen wie Menschen in den Städten.
2. Klimakrise gefährdet Ernährungssicherheit
Zusätzlich gefährden die Folgen der fortschreitenden Klimakrise die Ernährungssicherheit. In vielen Ländern des Globalen Südens sind die Menschen den zunehmenden Wetterextremen schon heute schutzlos ausgeliefert. Stürme und Starkregen vernichten Ernten. Anhaltende Dürren sorgen dafür, dass Böden zu trocken sind, um noch ertragreich Getreide, Hülsenfrüchte, Obst oder Gemüse anbauen zu können. In Ländern wie z. B. Kenia hat es in den vergangenen Jahren so gut wie keinen Niederschlag gegeben. Darunter leiden nicht nur Kleinbäuerinnen und -bauern, sondern auch Hirtenfamilien. Viele von ihnen haben einen Großteil ihres Viehbestands verloren ‒ oft ihre einzige Einnahme- und Versorgungsquelle.
3. Ernährungssicherheit ist eine Frage der Gerechtigkeit
Das aktuelle Ernährungssystem ist weder nachhaltig noch fair. Es begünstigt die industrielle Landwirtschaft. Im Globalen Norden, wie im Globalen Süden setzen Regierungen zur Bekämpfung des Hungers fast ausschließlich auf Monokulturen mit Hochertragssorten beim Anbau von Reis, Mais und Weizen. Dafür werden Mineraldünger und Pestizide benötigt, Saatgut muss jährlich neu gekauft werden. Für Kleinbauernfamilien eignen sich solche Sorten nicht. Gleichzeitig treibt diese energieintensive und fossil basierte Landwirtschaft die Klimakrise immer weiter an. Problematisch ist ebenso, dass große Teile der weltweiten Ackerflächen nicht für den Anbau von Nahrungsmitteln, sondern für die Produktion von Futtermitteln und Agrartreibstoffen genutzt werden. Die globale Ernährungskrise ist dennoch nach wie vor keine Mengen-, sondern immer noch eine Verteilungs- und damit auch eine Gerechtigkeitskrise. Allen Menschen steht es zu, sich ausreichend und angemessen ernähren zu können. Dieses Menschenrecht wird täglich verletzt.
4. Unsere Lösungen für einen Wandel hin zu Ernährungssicherheit
Um Hunger und Mangelernährung dauerhaft zu überwinden, braucht es ein grundlegend anderes globales Ernährungssystem. Unsere Partnerorganisationen zeigen uns durch ihre Projekte bereits bewährte Konzepte, wie agrarökologische Ansätze, die Böden und natürliche Ressourcen schonen und die Klimakrise nicht weiter verstärken. Gemeinsam arbeiten wir daran, diesen Ideen weiten Raum zu schaffen und so Menschen weltweit zu ermächtigen, sich selbst zu helfen und widerstandsfähig in die Zukunft zu gehen – durch klimaangepasste, vielfältige Anbaumethoden, eigenes Saatgut, biologischen Dünger und Pflanzenschutzmittel für gesunde und ausreichende Ernährung. Ernährungssicherheit für alle wird ohne weltweiten Wandel nicht erreicht, und wir können durch das Lernen von unseren Partnern dazu ermutigen: Die Unabhängigkeit von energieintensiver Landwirtschaft macht auch unabhängig von Energiekrisen. Und energieunabhängigere Landwirtschaft ist zudem klimaschonend. Wir wollen Verteilungsungerechtigkeiten beseitigen und unsere Welt zukunftssicher für alle machen. Dafür steht auch unser Einsatz für gerechte Wirtschaftsbedingungen, für faire Handelsabkommen, die Akzeptanz von Umwelt- und Sozialstandards und gegen unfaire Agrarsubventionen, die Produkte aus den Ländern des Globalen Südens benachteiligen. Wir werben hier in Deutschland um Unterstützung für unsere Arbeit und die unserer Partner: Jede:r kann sich engagieren und Ernährung nachhaltig sichern helfen – durch den Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung, mit Einkaufsentscheidungen für den Fairen Handel, neuen Ernährungsgewohnheiten und Unterstützung solidarischer bäuerlicher Landwirtschaftsprojekte. Die Saat für den Wandel ist bereits gelegt: Viele Menschen weltweit sind gemeinsam mit uns aktiv und wir sind zuversichtlich, dass genug für alle da ist, wenn wir gerecht teilen. Unsere Welt kann uns sicher, gesund und langfristig ernähren.
Plakat zur 65. Aktion
Material für Kirchengemeinden zur 65. Spendenaktion
„Wandel säen“, so lautet das Motto der 65. Aktion Brot für die Welt. Mit Ihrer Kirchengemeinde können Sie Teil dieses Wandels werden. Machen Sie mit und säen Sie aus! Hier finden Sie Material, um zusammen in Ihrer Gemeinde und mit Brot für die Welt etwas gegen den Hunger zu tun.
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Schwerpunkt Kenia: Aus eigener Kraft den Hunger überwinden
Hier unterstützt die Entwicklungsorganisation der Anglikanischen Kirche Kleinbauernfamilien dabei, sich selbst aus ihrer Not zu befreien – indem sie ihnen zeigt, wie man das Land zu Terrassen formt, damit die fruchtbare Erde bei Regen nicht weggeschwemmt wird. Oder wie man einen ausgelaugten Boden mit Nährstoffen versorgt, indem man Hülsenfrüchte anbaut. Oder wie man Obst- und Gemüsegärten anlegt, so dass man sich selbst gesund ernähren und die Überschüsse verkaufen kann. Dazu braucht es keinen Kunstdünger und keine Pestizide. Im Mittelpunkt der 65. Aktion steht das Projekt des Brot für die Welt-Partners Anglican Development Services ‒ North Rift (ADS-NR) in Kenia
Schwerpunkt Bangladesch: Eine Handvoll Reis schützt vor Hunger
Der Klimawandel lässt die Erträge der Kleinbauernfamilien im Nordwesten von Bangladesch immer mehr zurückgehen. Ein Projekt hilft ihnen, Hunger und Armut zu überwinden. Der Ausgangspunkt: gemeinsames Sparen. Projekt des Brot für die Welt-Partners Centre for Capacity Building of Voluntary Organization (CCBVO) in Bangladesch
Regionale Eröffnung bei der Wichern Diakonie in Frankfurt/Oder
Brot für die Welt und die Wichern Diakonie laden herzlich ein zur feierlichen Eröffnung der jährlichen Spendenaktion von Brot für die Welt am Sonntag, den 3. Dezember 2023 um 14 Uhr auf dem Adventsmarkt der Wichern Diakonie, Luisenstraße 21-24, Frankfurt/Oder.
- Köstlichkeiten wie Crêpes, Glühwein und Punsch, Gegrilltes und der besonders nachgefragte Grünkohl stimmen kulinarisch auf die Weihnachtszeit ein
- Holz- und Textilprodukte, Gebrauchs- und Zierkeramik aus der Töpferwerkstatt
- Trödelmarkt
- Für die kleinen Gäste: Basteln, Kinderschminken, Märchenstunden und Ponyreiten, Klavierkonzert und Erzähltheater
- Highlight: Abschlusssingen im Innenhof bei Kerzenschein
Jahr für Jahr beweisen die Menschen in Berlin und Brandenburg, dass sie trotz der Multikrisen solidarisch mit den Schwächsten weltweit bleiben und „Wandel säen“ möchten. 2022/23 ist die Spendenbereitschaft in der Region abermals gestiegen: die Projekte Brot für die Welt mit Partnerorganisationen in mehr als 90 Ländern wurden mit über 3.617.100,00 Euro unterstützt.
Mit der diesjährigen Spendenaktion möchte Brot für die Welt für ein faires globales Ernährungssystem, gegen Hunger und Mangelernährung weltweit und für einen nachhaltigen Umgang mit dem Klima eintreten. Wir brauchen ein neues weltweites Ernährungssystem, das an den Bedürfnissen benachteiligter Menschen ausgerichtet ist. Das unsere natürlichen Ressourcen schont, den Klimawandel nicht weiter antreibt und die Menschenrechte respektiert.