Diakonie fordert Ausbau der Migrationshilfen
Das Willkommenszelt der Berliner Stadtmission ist regelmäßiges Medienhighlight - inklusive Bundespräsidenten-Besuch. Doch die Motivation der unzähligen freiwilligen Helfer:innen sinkt. Die populäre Welcome Hall am Hauptbahnhof ist wieder dringend auf der Suche nach freiwilligen Unterstützer:innen. Ähnliches erleben wir in Brandenburg: über 80% der geflüchteten Menschen sind in Privathaushalten untergebracht und die Erschöpfung der Gastgeber:innen ist messbar. Die drängendsten Probleme: bürokratische Hürden, fehlende fachliche Beratung. So kann es beispielsweise zur unüberwindbaren Hürde werden, einen Antrag beim Jobcenter für die Sicherung des Lebensunterhalts der ukrainischen Gastfamilie korrekt auszufüllen.
DWBO-Direktorin Dr. Ursula Schoen: „Wir danken den Ehrenamtlichen sehr. Ohne sie ginge es nicht. Sie haben in den letzten Wochen und Monaten so vieles möglich gemacht. Aber der Unterstützungsbedarf steigt kontinuierlich. Die Bundesländer haben sich grundsätzlich zur Hilfe bereit erklärt und möchten sich weiterhin solidarisch zeigen. Dafür ist es ist an der Zeit, dass die bestehenden Strukturen gestärkt werden. Eine gute fachliche Hauptamtlichkeit muss jetzt die ehrenamtlichen Bemühungen verstärkt unterstützen und professionalisieren.“
Unter dem Dach der Landes-Diakonie wirken seit Jahren zahlreiche landesgeförderte Migrationsangebote in sämtlichen Berliner Bezirken und Brandenburger Landkreisen bis hin nach Ostsachsen. Sie unterstützen mit Versorgung, Unterbringung, Beratung – und müssen dauerhaft für eine auskömmliche Finanzierung kämpfen.
Andrea Asch, DWBO-Vorständin: „Die Landespolitik steht nun vor der wichtigen Aufgabe, die gerade zur Verfügung gestellten Bundesmittel zur Migrationsunterstützung sachgerecht zu verteilen. Die bestehenden guten Strukturen müssen endlich den steigenden Bedarfen angepasst werden. Nur so kann eine langfristige Integration von Schutzsuchenden aus sämtlichen Krisengebieten von Afghanistan bis in die Ukraine sichergestellt werden. Die Politik kann nicht bei jeder neu auftauchenden Notsituation auf das ehrenamtliche Engagement hoffen und die Strukturen weiter vernachlässigen.“
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